Unterschiede beim Umgang mit der NS-Zeit

Unterschiede beim Umgang mit der NS-Zeit

Es gibt Unterschiede beim öffentlichen Umgang mit der NS-Zeit. Manche Städte und Dörfer kümmern sich aktiv darum, historische Erkenntnis vor Ort so umzusetzen und öffentlich zu machen, dass sich auch Ortsfremde schnell in die Geschichte des Ortes einfinden und erfahren können, was im Ort vor sich gegangen ist. Prora ist so ein Ort.
Ribnitz-Damgarten ist ein eben solcher Ort. Auch hier kümmert man sich aktiv um die Erforschung der Ortsgeschichte und lässt auch keine Epoche aus, wie in anderen Orten.
Heute hatte ich Gelegenheit, mit dem stellvertretenden Leiter der Lokalredaktion Ribnitz-Damgarten der Ostsee-Zeitung zu sprechen. Und ich fand einen promovierten Historiker vor mir, der sich kontinuierlich und sorgfältig um Recherche und Aufarbeitung der Ortsgeschichte kümmert. Gemeinsam mit anderen tut er das. Da geht es um die frühe Vergangenheit von Ribnitz und Damgarten ebenso, wie um die Zeit zwischen 1933 und 45; die Zeit unmittelbar nach dem Krieg, geprägt von Flüchtlingen und Besatzungszeit ebenso, wie die Zeit der frühen DDR. Die DDR-Zeit ebenso wie die nun mittlerweile schon wieder 30 Jahre gesamtdeutscher Entwicklung. Die Redaktion hält bei all diesen Themen einen sehr engen Kontakt zur Bevölkerung, nimmt Anregungen auf, folgt verschütteten Spuren. Es ist eine gute Gemeinsamkeit geworden zwischen Arbeit in der Redaktion und Leserschaft.
Dr. Edwin Sternkiker zeigte sich als bestens informierter, gründlich arbeitender Journalist, der sich einer sorgfältigen Geschichtsschreibung verpflichtet weiß. Diese Begegnung war für mich wie eine erfrischende Wohltat. Es ist nicht selbstverständlich, dass Zeitungen auf diese Art ihre Verantwortung wahrnehmen, aber es ist erwähnenswert.