Es gibt keinen überzeugenden Grund, nicht anzunehmen, daß die im vorigen Jahrhundert beschriebenen Phänomene einer „Psychologie der Massen“ nicht auch in einem Medium ihre Wirkung entfalten können, das wie kein anderes in der Lage ist, Massen zu mobilisieren – im Internet und insbesondere in den „social networks“. Wenn diese Grundannahme zutrifft, lohnt ein Nach-denken darüber, inwiefern social media und „Psychologie der Massen“ miteinander interagieren und zu welchen Phänomenen dies führen kann.
Gustave Le Bon hat in „Psychologie der Massen“ im Jahre 1911 den Begriff der „Massenpsychologie“ geprägt und aufgezeigt, daß sich das Verhalten vernünftiger Menschen in Menschenmassen dramatisch zum schlechteren hin verändert. Sigmund Freud hat mit zwei Aufsätzen aus den Jahren 1926/27 zum Thema „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ diese Arbeiten fortgesetzt und erweitert. Goebbels hat offenbar die Einsichten von Le Bon für die Propaganda zu nutzen gewußt (Rolle der Bilder beispielsweise; insbesondere des Tonfilms). Die Mitscherlichs und andere haben beim Versuch, zu verstehen, was da mit dem industriellen Massenmord eigentlich vonstatten gegangen war im „Land der Dichter und Denker“ , auf die Arbeiten von Le Bon, Freud und anderen zurückgegriffen, sie diskutiert, kritisiert und erweitert. Mittlerweile weiß man aus sozialwissenschaftlicher und sozialpsychologischer Forschung eine ganze Menge über das Verhalten von Menschen in Menschenmassen. Man weiß z.B., daß sich Menschen, wenn sie sich zu Menschenmassen zusammenfinden, anders verhalten und zu anderen, meist primitiveren Urteilen kommen, als wenn sie für sich allein eine Position vertreten müssten. Es ist in umfangreichen Tests gezeigt worden, wie sich das Verhalten von Menschen in Massen verändert – bis hin zur Ausführung von befohlener Tötung.
All diesen vorliegenden Arbeiten ist gemeinsam, daß sie Internet und web 2.0 nicht kannten.
Man kannte zwar die Regeln der Wirkung und die Funktionsmechanismen von „Massenmedien“ wie Zeitungen, Rundfunk und TV, auch Kino; aber die Möglichkeiten des Internets sind neu. Die der „sozialen Netzwerke“ stammen erst aus jüngster Zeit.
Und man weiß noch wenig darüber, zu welchen Urteilen und zu welchem Verhalten eine im Netz zusammengewachsene Community kommen mag, die blitzschnell zu einer mehrere Hunderttausend Menschen umfassenden Menschenmasse anwachsen kann.
Wir wissen aus Beobachtung, daß sich „Urteile“ bei Twitter zum Beispiel durch die Zahl der retweets bilden: wird eine „Information“ besonders oft „retweetet“, bekommt sie „Bedeutung“. Die Masse der Nutzer entscheidet auf diese Weise darüber, was „gilt“ und „Beachtung findet“. Der „main stream“ wird zum Kriterium. Das mag für Verkäufer von Waren interessant sein – für die politischen Prozesse und die Möglichkeiten der social networks, politische Prozesse zu beeinflussen, ist es mehr als das.
Die Menge von retweets sagt wenig über die Qualität der Information, die da durchs Netz geht. Ein Kriterium für Qualität jedenfalls ist es nicht, wenn eine „Information“ nur viele tausend Mal wiederholt wird. Das wissen wir aus den Arbeiten über die Psychologie von Menschenmassen und aus eigener Anschauung.
Denn: was eine „Masse“ für eine „gesicherte“ Information hält, hängt weit mehr von Gefühlen, inneren Wahrnehmungsmöglichkeiten, Vorurteilen, Prägungen und insbesondere den gewaltigen unbewußten Anteilen ab, die menschliches Handeln in der Masse bestimmen, als von Verstand und logischem Denken.
Warum also sollten sich Menschenmassen im Netz anders verhalten als sonst in der Gesellschaft?
Anders gefragt: gelten für Menschenmassen im Netz ähnliche Einsichten über ihr Verhalten wie sie sonst in der Massengesellschaft gelten?
Wenn wir annehmen, daß sich Menschenmassen im Netz nach ähnlichen Mustern verhalten wie Menschenmassen sonst in der Gesellschaft – was bedeutet das für die Nutzung des Netzes, beispielsweise, zur Meinungsbildung?
Was ist es mit der angenommenen „kritischen Öffentlichkeit“ im Netz, wenn man annehmen muß, daß hier ähnliche massenpsychologische Effekte ihre Wirkung haben können wie sonst in der modernen nachindustriellen Gesellschaft auch?
Gilt im Netz auch, was sonst in der Gesellschaft von der „Intelligenz der Massen“ beschrieben ist, nämlich – daß sie überaus leicht zu verführen ist? Gilt im Netz auch, daß wirklich kritisches und reflektiertes Denken von der Masse eher ausgeschieden und stattdessen nur der „main stream“ zur Geltung gebracht wird?
Wir können annehmen, daß social web als Möglichkeit für große Menschenmassen, politisch eine Meinung zu artikulieren, sich eher noch entwickeln wird. Die Nutzung wird weiter zunehmen. Wir haben es bei diversen Kampagnen für diverse politische Ziele ja bereits erlebt. Und es gibt keinen überzeugenden Grund, anzunehmen, diese Entwicklung, die gerade erst begonnen hat, sei bereits an ihr Ende gekommen.
Twitter hat einen starken Impuls bekommen, als ein Flugzeug auf dem Hudson-River notlanden musste und die ersten Bilder von dieser Beinahe-Katastrophe – eben über ein Handy und über Twitter gesendet wurden.
Wir haben beobachten können, daß bei vergleichbaren Ereignissen per Handykamera und Twitter „Augenzeugen“ ihre Berichte ins Netz gestellt haben und so zu einem wichtigen Korrektiv für veröffentlichte Meinung wurden.
Wir haben gesehen, wie bei Demonstrationen gegen rechtsradikale Abenteurer Aktivisten über Twitter und facebook miteinander im Kontakt standen, um schnell und angemessen reagieren zu können. Man konnte diese Dialoge im Netz live verfolgen und konnte „dabei sein“, auch wenn hunderte Kilometer zwischen dem tatsächlichen Ereignis und dem beobachtenden Zuschauer lagen.
Anbieter wie Wikileaks tragen durch die Veröffentlichung von eigentlich als geheim eingestuften Texten dazu bei, daß sich eine „kritische Öffentlichkeit“ bilden kann – im Gegenüber zu staatlicher veröffentlichter Meinung.
So weit, so gut. Das Netz hat Chancen, insofern es einen Beitrag zu einer „neuen Öffentlichkeit“ leisten kann. Einen Beitrag zur mehr unzensierter Information.
Aber: im Netz finden auch Phänomene statt, die aus den Untersuchungen zum Verhalten von Menschenmassen bekannt sind.
Das Gerücht – verbreitet sich im Netz blitzschnell.
Das Gerücht entfaltet seine verheerende Kraft nicht nur in einer physisch vorhandenen Menschenansammlung, sondern eben auch im Netz. Sehr viele „Informationen“ werden im Netz ungeprüft und unkritisch gelesen einfach weitergegeben und verstärken sich auf diese Weise, bis der Eindruck einer „gesicherten Annahme“ entsteht. Über die Charaktereigenschaften von Politikern beispielsweise.
Das Internet ist wie kaum ein anderes Medium in der Lage, Politiker „abzuschießen“: durch die „Urteile“, die es bildet. Durch die „Meinungen“, die es produziert und verstärkt.
Wird jemand, den „das Volk“ nicht leiden mag, im Internet negativ kommuniziert, hat der- oder diejenige kaum Chancen, mit tatsächlichen Argumenten durchzudringen oder sie gar zu korrigieren.
Steht eine „Meinung“ über eine Person des öffentlichen Lebens erst einmal fest – und die Masse bildet sich solche Meinungen schnell – dann wird es die Person mehr als schwer haben in der öffentlichen Stellungnahme, weil alles was er oder sie dann von sich gibt, durch jene Brille des gebildeten Urteils gesehen und kommentiert wird.
Die Masse bildet sich ein Urteil schnell.
Ob es gerechtfertigt ist, steht dahin.
Wir haben beobachtet, wie anlässlich einer Bundestagswahl Spitzenkandidaten zuerst hochgejubelt und unterstützt wurden – nach dem Wahlausgang jedoch schon am nächsten Tage vernichtend kritisiert wurden. Das alte „Hosianna!“ und „Kreuziget ihn!“ war auch im Netz wieder in seiner ganzen Brutalität zu beobachten.
Ein typisches Verhalten in einer Menschenmasse.
Schaut man sich die Themen an, die im Netz kommuniziert werden, scheint sich ein Urteil le Bon’s zu bestätigen:
„Die Masse ist der Spielball aller äußeren Reize, deren unaufhörliche Schwankungen sie widerspiegelt“
Es scheint sich in der Tat auch im Netz zu bestätigen:
„Die in ihrem (gemeint ist die „Massenseele) Gemüt hervorgerufenen Bilder werden für die Wirklichkeit gehalten“.
Oder: „Die Massen kennen weder Zweifel noch Ungewissheit und ergehen sich stets in Übertreibungen – Ihre Gefühle sind stets überschwänglich.“
Letzteres bestätigt sich schon bei einem kurzen Blick in den thread einer facebookseite: steht ein Urteil über jemanden ersteinmal „fest“ – gibt’s nur noch ein „dafür“ oder „dagegen“.
Der Raum für differenzierte Wahrnehmung verengt sich dramatisch.
Umgekehrt: im Netz lassen sich auch Phänomene beobachten, die man mit „Verstärkung“ und „Idealisierung“ beschreiben könnte.
Dieses Phänomen war bei der zurückliegenden Wahl zum Bundespräsidenten zu beobachten, auch im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf.
In Situationen, in denen es um scheinbar „klare“ „Alternativen“ geht; in Situationen, die für eine Polarisierung günstig erscheinen – ist das Phänomen der „Verstärkung“ und „Idealisierung“ zu beobachten: Gruppen bilden sich blitzschnell, die für jenen oder gegen einen anderen Kandidaten argumentieren. Lager bilden sich. Die Frage wird entscheidend, welches Lager das andere überwinden kann. Die argumentative Kraft schwindet. Am Ende geht es um „Religion“: bist du dafür oder bist du dagegen?
Die Möglichkeit der online-Petition, die das Parlament geschaffen hat, ermöglicht es, politische Themen auch innerhalb einer Legislatur, unabhängig von Wahlterminen, ins Parlament zu tragen und dort einer Behandlung zu unterwerfen.
Das scheint ein Gewinn für die Demokratie zu sein.
Dennoch: die massenhafte Unterzeichnung einer solchen Petition sagt noch herzlich wenig über ihre Sinnhaftigkeit.
Der Umstand allein, daß viele tausende Menschen das Anliegen unterstützen, ist kein Kriterium für Angemessenheit und Richtigkeit.
Das gilt in der Gesellschaft allgemein und es gilt ebenso im Netz.
Das Netz jedoch ist wie kaum ein anderes Medium in der Lage, blitzschnell, innerhalb weniger Stunden, große Menschenmassen für ein Anliegen zu mobilisieren: wenn die Zeit „reif“ zu sein scheint für eine solche Initative.
Aber: die „Urteile“ von Menschenmassen sind rationalem Denken durchaus nicht immer zugänglich, denn Massen bilden ihre Urteile vor allem nach Analogien: dem Arbeiter ähnlich, der von seinem Arbeitgeber ausgebeutet wurde und daraus schließt, dass alle Unternehmer Ausbeuter seien.
„Verknüpfung ähnlicher Dinge, wenn sie auch nur oberflächliche Beziehungen zueinander haben, und vorschnelle Verallgemeinerung von Einzelfällen, das sind die Merkmale der Massenlogik“.
„Die Urteile, die die Massen annehmen, sind nur aufgedrängte, niemals geprüfte Urteile.“ (le Bon, 67).
Mann kann die Richtigkeit dieser Beobachtung leicht bestätigt finden, wenn man sich Threads zu tagesaktuellen Ereignissen beispielsweise in facebook anschaut.
Massenpsychologie und Bilder:
in einem Medium, das in zunehmendem Maße von geposteten Bildern und Videos besteht (einige IT-Forscher gehen davon aus, daß in den kommenden zehn Jahren über 90% der geschickten „Nachrichten“ aus Videos bestehen werden) wird man besondere Aufmerksamkeit auf das Thema „Bilder und Massenpsychologie“ richten müssen.
Denn: es ist seit langem bekannt, welche unglaublich starke Wirkung Bilder, vor allem bewegte Bilder (Film, Fernsehen) auf die Vorstellungkraft und Urteilsbildung großer Menschenmassen haben.
Deshalb haben die vielen Milliarden geposteten Videos und Fotos eine besondere Bedeutung.
Nun ist es im Netz ein Leichtes, solche Bilder zu fabrizieren.
Sie sind alles andere als „Beweise“ für „Echtheit“.
Nirgends wird so sehr gelogen wie im Reich der Bilder, Hollywood und Youtube wissen, wovon die Rede ist…..
Bei le Bon kann man dazu lesen:
„Die Massen können nur in Bildern denken und lassen sich nur durch Bilder beeinflussen“ (69).
„Die auffallende Einbildungskraft der Massen ist, ….., leicht aufs Tiefste zu erregen. Die Bilder, die in ihrem Geist durch eine Person, ein Ereignis, einen Unglücksfall hervorgerufen werden, sind fast so lebendig wie die wirklichen Dinge. …. Für die Massen, die weder zur Überlegung noch zum logischen Denken fähig sind, gibt es nichts Unwahrscheinliches. Vielmehr, die unwahrscheinlichsten Dinge sind in der Regel die auffallendsten. Daher werden die Massen stets durch die wunderbaren und legendären Seiten der Ereignisse am stärksten ergriffen. … Der Schein hat in der Geschichte stets eine größere Rolle gespielt als das Sein. Das Unwirkliche hat stets den Vorrang vor dem Wirklichen….“ (68 f.).
Diese Macht der Bilder kann man bei Unglücksfällen oder Katastrophen besonders klar erkennen:
Ein paar über das Handy geschickte Bilder von Verletzten genügen bereits, um den Ruf „alle Verantwortlichen sollen zurücktreten!“ zu hören.
Urteile bilden sich in solchen Fällen blitzschnell. Und werden verstärkt im Netz. Das Netz wird zum „Resonanzboden“ für schnelles Urteilen.
Man kennt die genauen Zusammenhänge nicht, weiß allenthalben etwas, das einen über andere Massenmedien erreicht hat – und hat doch schon sein Urteil fertig.
Blitzschnell geht das.
Le Bon notiert:
„Alle Gefühle, gute und schlechte, die eine Masse äußert, haben zwei Eigentümlichkeiten; sie sind sehr einfach und sehr überschwänglich. ….Die Einseitigkeit und Überschwänglichkeit der Gefühle der Massen bewahren sie vor Zweifel und Ungewissheit. …. Ein ausgesprochener Verdacht wird sogleich zu unumstößlicher Gewissheit. Ein Keim von Abneigung und Missbilligung, den der einzelne kaum beachten würde, wächst beim Einzelwesen der Masse sofort zu wildem Hass. … Die Gewissheit der Straflosigkeit, die mit der Größe der Menge zunimmt, und das Bewusstsein einer bedeutenden augenblicklichen Gewalt, bedingt durch die Masse, ermöglichen der Gesamtheit Gefühle und Handlungen, die dem einzelnen unmöglich sind. In den Massen verlieren die Dummen, Ungebildeten und Neidischen das Gefühl ihrer Nichtigkeit und Ohnmacht; an seine Stelle tritt das Bewusstsein einer rohen, zwar vergänglichen, aber ungeheuren Kraft.“ (54)
Die vorliegenden Untersuchungen über Massenverbrechen in Revolutionen, Kriegen und Diktaturen bestätigen dieses Urteil auf schreckliche Weise. ….
„Da die Masse in das, was sie für Wahrheit oder Irrtum hält, keinen Zweifel setzt, andererseits ein klares Bewusstsein ihrer Kraft besitzt, so ist sie ebenso eigenmächtig wie unduldsam.
Der einzelne kann Widerspruch und Auseinandersetzung anerkennen, die Masse duldet sie niemals. In den öffentlichen Versammlungen wird der leisteste Widerspruch eines Redners sofort mit Wutgeschrei und groben Schmähungen beantwortet, und wenn der Redner beharrlich ist, folgen leicht Tätlichkeiten, und der Redner wird hinausgeworfen. ….Herrschsucht und Unduldsamkeit sind für die Massen sehr klare Gefühle, die sie ebenso leicht ertragen, wie sie sie in die Tat umsetzen. …. Für den einzelnen wäre es zu gefährlich, diese Triebe zu befriedigen, während ihm sein Untertauchen in einer unverantwortlichen Masse, durch die ihm Straflosigkeit gesichert ist, völlige Freiheit der Triebbefriedigung gewährt.“ (59).
Das ist ausführlich untersucht worden und hat sich bestätigt.
Die Frage also entsteht: wie verhält sich die individuelle, kritische, selbstreflektierte, aus eigener Überlegung gebildete Überzeugung und Anschauung zum gefundenen Massenurteil im Netz?
Anders gefragt: wie ist es tatsächlich um die „kritische Funktion“ des Netzes und der in ihm verbundenen Menschenmassen bestellt?
Jaron Lanier, einer der „Internetpioniere“, dem wir dem Begriff der „virtuellen Realität“ verdanken, ist nachdenklich geworden. (FAZ.net 16. Januar 2010):
„….
Sind Sie von den Geeks tiefer enttäuscht als vom Markt?
Die neue Geek-Religion, in der das Internet ein lebender Organismus ist und als vermeintliches Wesen angebetet wird, kann einen schon sehr enttäuschen. Der Markt hingegen funktioniert ja in gewisser Weise. Wenn es nach ihm ginge, wäre Twitter, wäre Facebook, wäre all das Zeug, das ich nicht mag, Vergangenheit. Die Ideologie überstimmt da den Markt.
Sie meinen eine Ideologie wie die hive mind, die Schwarmintelligenz? Was haben Sie dagegen? Und warum reden Sie von digitalem Maoismus, wenn andere sich über Wikipedia begeistern?
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, davor Angst zu haben. Der menschliche Charakter scheint unglücklicherweise einen verborgenen Schalter zu haben, mit dem im Menschen das Herdentier anzuknipsen ist. Uns ist die Fähigkeit gegeben, als Individuum zu handeln, aber wir können uns auch zum Mob zusammenschließen. Dafür gibt es in der Geschichte unzählige Beispiele. Die Weisheit, die aus der Menge heraus entsteht, taugt eigentlich nur dazu, Kalkulationen schneller durchzuführen oder den Marktpreis festzulegen. Und was die Menge beschließt, ist immer noch besser als der Beschluss von Bürokraten. Wenn eine Menge aber nicht nur den Preis eines Produktes festlegt, sondern etwas produzieren will, endet sie leicht als Mob. Es gibt nach meiner Meinung deutliche Parallelen zwischen den frühen Kommunisten und den heutigen Internetpiraten. Als Ideologie klang das damals doch gut, bis es empirisch in den Abgrund ging. Es hängt wohl mit der menschlichen Biologie zusammen, dass im Kollektiv die Strategie, etwas zu verbessern, zum Scheitern verurteilt ist. Menschen verwandeln sich da in Drecksäcke. Davor habe ich am meisten Angst“.
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EF3D66AAB23104807987FC43BF07E5FCE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Wir stehen am Anfang einer Entwicklung.
Vorsichtig beginnen wir zu verstehen, was Internet und im Besonderen social web bedeuten.
Ob social web zu wirklich mehr selbständigem Denken und Urteilen in einer Massengesellschaft beitragen kann, wissen wir noch nicht.
Bei mir jedenfalls werden die Fragen dringlicher…..
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