Diese Woche – schlag den Raab. Oder doch nicht?


3,5 Millionen Menschen haben zugesehen. Bei dieser Sendung. Ok. So war es eben.
Gleichzeitig stieg die Weltbevölkerung weiter an. Derzeit sind es knapp 7 Milliarden Menschen. Die Weltbevölkerungsuhr der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung – man kann sich diese Uhr auf die eigene Homepage laden – zeigt es sehr anschaulich an.
Das bedeutet: die Weltwirtschaft wächst weiter, der Energieverbrauch steigt weiter, die Naturzerstörung nimmt weiter zu.

Frühere Berater der US-Regierung haben in dieser Woche davon gesprochen, die Rede vom „peak oil“ sei in den USA zur Geheimsache erklärt worden. Die deutsche Armee hatte vor kurzem in einer Studie auf die Konsequenzen von „peak oil“ hingewiesen. Die Studie versank – von ein paar internationalen Reaktionen abgesehen – weitgehend ungehört im Netzrauschen.

Während ein Staatssekretär für Wirtschaft aus Indien – die Hindustan Times berichtete davon – britische Jugendliche einlädt, sich in Indien ordentlich ausbilden zu lassen, damit sie in ihrer Heimat bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätten, versammeln sich Zehntausende vor dem Kanzleramt, um gegen die Verlängerung von Laufzeiten in Atomkraftwerken zu demonstrieren, weitere Zehntausend stehen in Stuttgart auf der Straße, um gegen ein Infrastrukturprojekt bei der Bahn zu demonstrieren. Die nationale Öffentlichkeit ist – neben der Debatte um diverse Bücher – mit diesen Dingen beschäftigt.

Und die Uhr tickt.
Die Weltbevölkerung wächst weiter.
Starke Volkswirtschaften entstehen: China vor allem, Indien holt sehr stark auf (wer’s nicht glaubt, sollte sich mal Bangalore oder Pune ansehen) – die Energieverbräuche steigen weiter. Sie steigen übrigens stark.

Das Vor-Bild der Entwicklung in den meisten Volkswirtschaften der Welt ist der Wohlstand Europas und Nordamerikas.
Vergleichbaren Wohlstand gilt es zu erreichen.
Man kann in Südkorea besichtigen, wie stark solche Vor-Bilder sind: ein Land, das noch vor nicht allzu langer Zeit als Entwicklungsland galt, gehört mittlerweile zu den stärksten Volkswirtschaften der Welt.

Die Folgen für die Erde sind unübersehbar.
Wachsende Weltbevölkerung, wachsendes Wirtschaftsvolumen, wachsender Verkehr, sehr schnell wachsende Städte vor allem – sie führen dazu, daß die fossilen Energiequellen, von denen die Weltwirtschaft lebt, noch schneller erschöpft sein werden, als man bisher annahm.

Selbst führende Energiefachleute vom Departement of Energy weisen auf die enormen Folgen hin, die dies für die Weltbevölkerung haben wird.

Peak oil. Der Tag der höchsten Förderung.

Manche sagen, er sei bereits überschritten.
Andere sagen, er sei in diesem oder im nächsten Jahr zu erwarten.
Von diesem Tag an wird die Menge des geförderten Öls weltweit abnehmen.

Und die Weltbevölkerung wächst weiter.
Die Volkswirtschaften wachsen weiter.

Aber die Menschen schauen fern. 3,5 Millionen immerhin.

Was kann man beitragen, daß globale Zusammenhänge, weltweite Entwicklungen, Informationen, die im Netz ja durchaus verfügbar sind (man braucht bei twitter ja nur mal nach „peak oil“ oder „climate“ suchen zu lassen und sich diese Suchanfrage speichern, dann bekommt man ja wesentliche Nachrichten sehr schnell), besser  Verbreitung finden und politikwirksam werden?

Der in diesen Tagen beginnende Weltarmutsgipfel wird – wie andere Gipfel auch – feststellen, daß man die gesetzten Ziele bei der Bekämpfung der weltweiten Armut nicht erreicht hat. (Ähnlich war es beim Thema Klimaschutz).

Offensichtlich gibt es ein Problem: die Schäden wachsen schneller als die Erkenntnis. Die Zerstörung wächst schneller, als neue Lösungen (beispielsweise neue Energiequellen) in den Markt eingeführt werden (aus den verschiedensten Gründen, wobei der Einfluss von Wirtschaftsverbänden und Lobbygruppen natürlich nicht übersehen wird).

Es ist ja nicht mal ein patt zwischen Zerstörung und Erneuerung. Das wär ja noch einigermaßen gut.
Nein: es ist ein deutliches Ungleichgewicht zwischen Zerstörung und Erneuerung.

Unsere Art zu leben ist an eine nicht mehr zu leugnende Grenze gekommen. Die Selbstzerstörung ist im Gang.
Am Bedrückendsten ist für mich, daß ausgerechnet die Länder, die mit den höchsten Zuwächsen an Bevölkerung zurecht kommen müssen (Asien, Afrika!) diejenigen sind, die unter den Folgen des Wohlstands in den sogenannten reichen Ländern am meisten zu leiden haben werden. In Pakistan konnte man das bei der letzten Flug dramatisch sehen.

Klaus Töpfer hat immer wieder darauf hingewiesen: die Flüchtlingsbewegungen weltweit nehmen zu, weil die Naturzerstörung so schnell voranschreitet. Der Klimawandel treibt unaufhaltsam. Die Flüchtlinge gehen in andere arme Länder (Süd-Süd-Wanderung), einige nur in die reiche Welt. Die wiederum schottet sich ab – nicht zuletzt assitiert von Büchern ehemaliger Bundesbanker -.
Während die Europäische Kommission, auch die Vereinten Nationen in dringenden Studien darauf hinweisen, daß das Klimaproblem vor allem in den Städten der Welt gelöst werden muss – über die Hälfte der Weltbevölkerung leben in den Mega-Cities – kürzt die deutsche Regierung ausgereichnet ein Programm, das wie kein anderes erfolgreich Klimaschutz und Arbeitsmarktunterstützung miteinander verbunden hatte: das Gebäudesanierungsprogramm, mit dem ein maßgeblicher Teil an Co-2-Einsparung erreicht werden konnte.
Die Politik macht das Gegenteil von dem, was nötig wäre, wenn man sich die Frage stellt, wie ein nationaler Beitrag aussehen müsste, der einigermaßen angemessen auf die globalen Trends antwortet.
Um 80% müssten unsere Energieverbräuche bis 2020 sinken (gemessen an 1990), wenn wir versuchten, die „Schuld“ wieder abzutragen, die wir mit unserem überbordenden Wohlstand bereits in die Atmosphäre geblasen haben – zum Schaden der Entwicklungsländer. Doch die Politik weitet den massiven Ausbau von Klimaschutz und Erneuerbaren Energien nicht – wie es dringend geboten wäre – weiter aus, sondern tut das glatte Gegenteil: man kürzt. Weil man das Geld braucht, um die enormen Kredite und Bürgschaften zu bedienen, die die Weltwirtschaftskrise ausgelöst hat.
Offensichtlich kommt Politik ihre Grenzen. Aus den verschiedensten Gründen kommen die politischen Mehrheiten nicht dazu, die Dinge zu tun, die eigentlich zu tun wären. Regierungen agieren „mit gebundenen Händen“.

Das erzeugt die Frage: Wie lassen sich diese sehr grob skizzierten globalen Trends einbinden in lokales Handeln der Bürgerinnen und Bürger selbst? Wie lassen sich die beschriebenen Trends verarbeiten von Journalisten beispielsweise? Oder von bloggern, twitterern, Menschen, die andere soziale Netzwerke nutzen, die sich im web auskennen?
Verantwortung endet ja nicht mit dem Ausfüllen eines Stimmzettels alle vier Jahre.

Nun, zunächst kann man sich verknüpfen und Informationen zusammentragen, das geht im Internetzeitalter sehr gut und schnell.
Dann kann man beginnen, über diese Zusammenhänge zu schreiben. Das ist ein kleiner Anfang.
Man kann diejenigen unterstützen, die sich darum bemühen, globales Denken und lokales Handeln in Übereinstimmung zu bringen, in dem man sie bekannt macht.
Das Netz hat gute Möglichkeiten für solche Arbeit.

Die zurückliegende Woche hat mir die hier skizzierten globalen Themen in besonderer Dringlichkeit deutlich werden lassen.
Ich bin neugierig, wie es in der kommenden Woche sein wird.

Wieder 3,5 Millionen vor der Glotze bei Schlag den Raab – oder doch nicht?

Massenpsychologie und web 2.0 – mehr als 2.000 Fernsehsender online. (2)


Man kann das für Fortschritt halten. Muß man aber nicht. Daß man nun allein auf i-see-tv.org mehr als 2.000 Fernsehsender online sehen kann.
Der Mensch bastelt sich seine Welt zusammen.
Wählt aus, was er sehen will, was er hören will.
Der Trend heißt: Individualisierung.
Man könnte auch sagen: Zersplitterung der Gesellschaft in einzelne Menschen.

Die Frage entsteht: was verbindet sie noch?
Daß man einen gemeinsamen tv-Favoriten hat?
Daß man ähnliche Musik mag? Oder gar Bücher?

Was hält eine massenmedial kommunizierende Gesellschaft noch zusammen, in der der Trend zur Individualisierung (seit längerem beschrieben und auch für die Unternehmen bestens ausgewertet) derart überhand nimmt?

Gemeinsame Werte erodieren. Gemeinsame Orientierungen allemal. Eher zufällig bildet sich Wählerverhalten in einer Bevölkerung, die an Dauermitgliedschaften in irgendwelchen Organisationen (Parteien, Verbänden, Kirchen) jedes Interesse verliert.
Atomisierte Gesellschaft. Jeder sein eigener Unterhalter als Konsument von nur für ihn und von ihm selbst maßgeschneiderten Informationsangeboten, aus denen er sein Weltbild zusammenzimmert.

Was ist das Bindeglied, was ist der Kitt, der die Steinchen beieinander hält, damit das Haus nicht einstürzt?
Vielleicht: daß jeder jedem irgendwas verkaufen will?

Religion ist es nicht. Denn die religiösen Anschauungen sind so vielfältig wie die Nationalitäten, die in der Bevölkerung vertreten sind.
Politik ist es schon lange nicht mehr.

Wie verführbar ist eine derart atomisierte Gesellschaft geworden? Wie bilden sich Mehrheiten, wie bilden sich gemeinsame Anschauungen und Überzeugungen?
Jeder ist sein eigener Redakteur, sein eigener Hörer, sein eigener Designer.

Einsamkeit ist ein Thema. Ganz gewiß. Ein Tabu zumal.
Man zwitschert und mailt, bloggt und „kontaktiert“ – aber wirkliche Begegnung gerät immer mehr zur seltenen Ausnahme.

Wie verführbar ist eine solche Massengesellschaft, die in höchstem Maße weiter individualisiert?

Die Vermutung liegt nahe, daß die Verführbarkeit der indivualisierten Masse in dem Maße steigt, in dem der Grad der Individualisierung zunimmt.
Denn: Gemeinsames geht verloren. Gemeinsame Anschauungen und Überzeugungen beispielsweise, die ein Geländer, vielleicht auch ein Schutz sein könnten gegen politische und wirtschaftliche Verführung.

In dem Maße, in dem jeder – auf sich gestellt – zum Hersteller des Wertekanons, von Grundüberzeugungen und Glaubensinhalten, von Lebenseinstellungen und politischen Vorlieben wird; in dem Maße, wie der Konsum von Massenmedien immer mehr individualisiert und auf „Zielgruppen“ zugeschnitten konsumierbar wird – in dem Maße steigt die Überforderung an den Einzelnen.

Wenn in einer solch atomisierten Gesellschaft, in der das Verbindende vielleicht die Erfahrung von „jeder gegen jeden und Hauptsache irgendwie nach oben“ ist, Angebote von Gemeinschaft, von Gemeinsinn, von überzeugenden gemeinsamen Erfahrungen ermöglicht werden – und solche „Heilsbringer“ sind ja längst in verschiedenster Gestalt unterwegs – was hat denn der Einzelne solchen Angeboten noch entgegenzusetzen?
Die Verführbarkeit steigt.

Es ist im Grunde nur eine Frage der Cleverness der Anbieter, auf welchem Wege (via TV, Radio, print oder Web) man den Einzelnen erreicht.
Die Festung scheint sturmreif geschossen.
Nur der Einzelne steht diesem unglaublichen Überangebot an Informationen, an Wertung, an Urteil gegenüber, daß ihm nun dargeboten wird – im Namen des „Fortschritts“.
Die Frage ist: wie lange wird der Einzelne diesem Druck standhalten?

Gut, es gibt da den besagten Knopf am Fernseher oder Radio oder PC, mit dem der ganze Zauber einfach abzuschalten ist.

Aber dann?

Freud hat unter Verwendung einer Arbeit von le Bon auf die gewaltigen unbewußten Sehnsüchte hingewiesen, die der Grund für die Verführbarkeit der Massen immer waren: der Wunsch nach Anerkennung wurde den Massen zum Verhängnis, als ein „Führer“ sich anbot, dem sie dienen konnten. Plötzlich wird aus einer Ansammlung von gut ausgebildeten, mehrere Sprachen sprechenden Intelektuellen – eine Horde. Eine Horde von ähnlich empfindenden und sehnsüchtigen Menschen, denen nichts besseres einfällt, als das eigene Denken auszuschalten und einem Führer nachzulaufen.
Ein kurzes Zitat mag genügen:
„Wir sind von der Grundtatsache ausgegangen, daß ein einzelner innnerhalb einer Masse durch den Einfluss derselben eine oft tiefgreifende Veränderung seiner seelischen Tätigkeit erfährt. Seine Affekttivität wird außerodentlich gesteigert, seine intellektuelle Leistung merklich eingeschränkt, beide Vorgänge offenbar in der Richtung einer Angleichung an die anderen Massenindividuen; ein Erfolg, der nur durch die Aufhebung der jedem einzelnen eigentümlichen Triebhemmungen und durch den Verzicht auf die ihm besonderen Ausgestaltungen seiner Neigungen erreicht werden kann. …. der Grundtatsache der Massenpsychologie, den beiden Sätzen von der Affektsteigerung und der Denkhemmung in der primitiven Masse, ist ….nicht widersprochen worden….“ (Sigmund Freud, Massenpsychologie und Ich-Analyse, Fischer, S. 51).

Was hat der Einzelne, der Mensch in der atomisierten, in höchstem Grade atomisierten Gesellschaft solchen Angeboten entgegenzusetzen?
Wie lange wird er dem Werben standhalten können?

Was passiert, wenn im Netz eine solche „zufällige“ Autorität entsteht, das kann eine Person oder eine Idee sein?
Was geschieht, wenn sich diese Person oder diese Idee mit der Kraft des Netzes verbindet und sich über die persönlichen Netzwerke, die jeder unterhält, wie ein Virus verbreitet, basierend auf dem Vertrauen, daß die Netzwerkmitglieder untereinander entwickelt haben, durch die Spiele, die sie miteinander spielen; durch die Geschäftskontakte, die sie miteinander aufgebaut haben; durch die nächtlichen Dialoge, die sie miteinander geführt haben?
Wird eine solche „Welle“, wenn sie durch das Netz geht, in wenigen Stunden und Tagen eine Masse formen, die allen Gesetzen der Massenpsychologie folgend, zunächst jene ausgrenzen wird, die anderer Ansicht sind?

Wir sehen derzeit in einigen europäischen Ländern auch politische Gewinne der Neuen Rechten.
Wir sehen in anderen Kontinenten der Welt die Zunahme von Fundamentalismen.
Einfache Antworten auf komplexe gesellschaftliche Fragen kommen immer mehr in Mode.
Es ist die Stunde der Verführer.

Wozu eine Masse gut ausgebildeter, international erfahrener, mehrere Sprachen sprechender Menschen „fähig“ ist, wenn sie den Rattenfängern ins Netz geht, hat uns das 20. Jahrhundert auf furchtbare Weise gelehrt.
Es war das Zeitalter der industriealisierten Massenvernichtung. In den Lagern des Gulag, in Kambodscha, in Deutschland und anderswo.
Der sogenannte „aufgeklärte“ Mensch hatte – getrieben von den mächtigen unbewußten Sehnsüchten seiner Seele – dem Werben der Verführer nichts mehr entgegenzusetzen und verfiel dem Wahn der „Gemeinschaft“, die einem „Führer“ folgte.
Tagsüber hörten die Schlächter Mozart – dann gingen sie ins Lager, um andere hinzurichten.
Bildung ist offenbar kein Schutz gegen Verführung.
Was aber geschieht, wenn sich solche – im Netz bilden sie sich „zufällig“, abhängig von retweets beispielsweise – Verführer der Macht des Netzes bedienen und binnen weniger Sekunden in beinahe jeden Haushalt gelangen können?

Ich kann es nicht für einen Fortschritt halten, daß wir nun allein auf einer Plattform über 2000 Fernsehsender online sehen können.
Es ist für mich eher ein Zeichen einer aufs Höchste vorangetriebenen Individualisierung, die den Einzelnen immer mehr überfordert und ihn anfällig macht für die Verführung.
Wenn erst die „Freunde“ im Netzwerk einen bestimmten Sender empfohlen haben; wenn erst die „Kontakte“ bei XING oder anderen geschäftlich orientierten Netzwerken einen „Tipp“ gegeben haben; wenn das eigentliche Kapital des Netzes, das „Vertrauen“ und „Authentizität“ heißt – eingesetzt worden ist, um für eine „Idee“ oder eine „Person“ zu werben – dann sind der Verführbarkeit Tor und Tür geöffnet.

Was aber hat unsere atomisierte Gesellschaft einer solchen Entwicklung wirklich entgegenzusetzen?
Was könnte sie wappnen vor der Verführbarkeit?

Massenpsychologie und web 2.0 – ein Versuch (1)


Es gibt keinen überzeugenden Grund, nicht anzunehmen, daß die im vorigen Jahrhundert beschriebenen Phänomene einer „Psychologie der Massen“ nicht auch in einem Medium ihre Wirkung entfalten können, das wie kein anderes in der Lage ist, Massen zu mobilisieren – im Internet und insbesondere in den „social networks“.  Wenn diese Grundannahme zutrifft, lohnt ein Nach-denken darüber, inwiefern social media und „Psychologie der Massen“ miteinander interagieren und zu welchen Phänomenen dies führen kann.

Gustave Le Bon hat in „Psychologie der Massen“ im Jahre 1911 den Begriff der „Massenpsychologie“ geprägt und aufgezeigt, daß sich das Verhalten vernünftiger Menschen in Menschenmassen dramatisch zum schlechteren hin verändert. Sigmund Freud hat mit zwei Aufsätzen aus den Jahren 1926/27 zum Thema „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ diese Arbeiten fortgesetzt und erweitert. Goebbels hat offenbar die Einsichten von Le Bon für die Propaganda zu nutzen gewußt (Rolle der Bilder beispielsweise; insbesondere des Tonfilms). Die Mitscherlichs und andere haben beim Versuch, zu verstehen, was da mit dem industriellen Massenmord eigentlich vonstatten gegangen war im „Land der Dichter und Denker“ , auf die Arbeiten von Le Bon, Freud und anderen zurückgegriffen, sie diskutiert, kritisiert und erweitert. Mittlerweile weiß man aus sozialwissenschaftlicher und sozialpsychologischer Forschung eine ganze Menge über das Verhalten von Menschen in Menschenmassen. Man weiß z.B., daß sich Menschen, wenn sie sich zu Menschenmassen zusammenfinden, anders verhalten und zu anderen, meist primitiveren Urteilen kommen, als wenn sie für sich allein eine Position vertreten müssten. Es ist in umfangreichen Tests gezeigt worden, wie sich das Verhalten von Menschen in Massen verändert – bis hin zur Ausführung von befohlener Tötung.

All diesen vorliegenden Arbeiten ist gemeinsam, daß sie Internet und web 2.0 nicht kannten.
Man kannte zwar die Regeln der Wirkung und die Funktionsmechanismen von „Massenmedien“ wie Zeitungen, Rundfunk und TV, auch Kino; aber die Möglichkeiten des Internets sind neu. Die der „sozialen Netzwerke“ stammen erst aus jüngster Zeit.
Und man weiß noch wenig darüber, zu welchen Urteilen und zu welchem Verhalten eine im Netz zusammengewachsene Community kommen mag, die blitzschnell zu einer mehrere Hunderttausend Menschen umfassenden Menschenmasse anwachsen kann.
Wir wissen aus Beobachtung, daß sich „Urteile“ bei Twitter zum Beispiel durch die Zahl der retweets bilden: wird eine „Information“ besonders oft „retweetet“, bekommt sie „Bedeutung“. Die Masse der Nutzer entscheidet auf diese Weise darüber, was „gilt“ und „Beachtung findet“. Der „main stream“ wird zum Kriterium. Das mag für Verkäufer von Waren interessant sein – für die politischen Prozesse und die Möglichkeiten der social networks, politische Prozesse zu beeinflussen, ist es mehr als das.

Die Menge von retweets sagt wenig über die Qualität der Information, die da durchs Netz geht. Ein Kriterium für Qualität jedenfalls ist es nicht, wenn eine „Information“ nur viele tausend Mal wiederholt wird. Das wissen wir aus den Arbeiten über die Psychologie von Menschenmassen und aus eigener Anschauung.
Denn: was eine „Masse“ für eine „gesicherte“ Information hält, hängt weit mehr von Gefühlen, inneren Wahrnehmungsmöglichkeiten, Vorurteilen, Prägungen und insbesondere den gewaltigen unbewußten Anteilen ab, die menschliches Handeln in der Masse bestimmen, als von Verstand und logischem Denken.

Warum also sollten sich Menschenmassen im Netz anders verhalten als sonst in der Gesellschaft?

Anders gefragt: gelten für Menschenmassen im Netz ähnliche Einsichten über ihr Verhalten wie sie sonst in der Massengesellschaft gelten?

Wenn wir annehmen, daß sich Menschenmassen im Netz nach ähnlichen Mustern verhalten wie Menschenmassen sonst in der Gesellschaft – was bedeutet das für die Nutzung des Netzes, beispielsweise, zur Meinungsbildung?
Was ist es mit der angenommenen „kritischen Öffentlichkeit“ im Netz, wenn man annehmen muß, daß hier ähnliche massenpsychologische Effekte ihre Wirkung haben können wie sonst in der modernen nachindustriellen Gesellschaft auch?

Gilt im Netz auch, was sonst in der Gesellschaft von der „Intelligenz der Massen“ beschrieben ist, nämlich – daß sie überaus leicht zu verführen ist? Gilt im Netz auch, daß wirklich kritisches und reflektiertes Denken von der Masse eher ausgeschieden und stattdessen nur der „main stream“ zur Geltung gebracht wird?

Wir können annehmen, daß social web als Möglichkeit für große Menschenmassen, politisch eine Meinung zu artikulieren, sich eher noch entwickeln wird. Die Nutzung wird weiter zunehmen. Wir haben es bei diversen Kampagnen für diverse politische Ziele ja bereits erlebt. Und es gibt keinen überzeugenden Grund, anzunehmen, diese Entwicklung, die gerade erst begonnen hat, sei bereits an ihr Ende gekommen.

Twitter hat einen starken Impuls bekommen, als ein Flugzeug auf dem Hudson-River notlanden musste und die ersten Bilder von dieser Beinahe-Katastrophe – eben über ein Handy und über Twitter gesendet wurden.
Wir haben beobachten können, daß bei vergleichbaren Ereignissen per Handykamera und Twitter „Augenzeugen“ ihre Berichte ins Netz gestellt haben und so zu einem wichtigen Korrektiv für veröffentlichte Meinung wurden.
Wir haben gesehen, wie bei Demonstrationen gegen rechtsradikale Abenteurer Aktivisten über Twitter und facebook miteinander im Kontakt standen, um schnell und angemessen reagieren zu können. Man konnte diese Dialoge im Netz live verfolgen und konnte „dabei sein“, auch wenn hunderte Kilometer zwischen dem tatsächlichen Ereignis und dem beobachtenden Zuschauer lagen.
Anbieter wie Wikileaks tragen durch die Veröffentlichung von eigentlich als geheim eingestuften Texten dazu bei, daß sich eine „kritische Öffentlichkeit“ bilden kann – im Gegenüber zu staatlicher veröffentlichter Meinung.

So weit, so gut. Das Netz hat Chancen, insofern es einen Beitrag zu einer „neuen Öffentlichkeit“ leisten kann. Einen Beitrag zur mehr unzensierter Information.

Aber: im Netz finden auch Phänomene statt, die aus den Untersuchungen zum Verhalten von Menschenmassen bekannt sind.
Das Gerücht – verbreitet sich im Netz blitzschnell.
Das Gerücht entfaltet seine verheerende Kraft nicht nur in einer physisch vorhandenen Menschenansammlung, sondern eben auch im Netz. Sehr viele „Informationen“ werden im Netz ungeprüft und unkritisch gelesen einfach weitergegeben und verstärken sich auf diese Weise, bis der Eindruck einer „gesicherten Annahme“ entsteht. Über die Charaktereigenschaften von Politikern beispielsweise.
Das Internet ist wie kaum ein anderes Medium in der Lage, Politiker „abzuschießen“: durch die „Urteile“, die es bildet. Durch die „Meinungen“, die es produziert und verstärkt.
Wird jemand, den „das Volk“ nicht leiden mag, im Internet negativ kommuniziert, hat der- oder diejenige kaum Chancen, mit tatsächlichen Argumenten durchzudringen oder sie gar zu korrigieren.
Steht eine „Meinung“ über eine Person des öffentlichen Lebens erst einmal fest – und die Masse bildet sich solche Meinungen schnell – dann wird es die Person mehr als schwer haben in der öffentlichen Stellungnahme, weil alles was er oder sie dann von sich gibt, durch jene Brille des gebildeten Urteils gesehen und kommentiert wird.

Die Masse bildet sich ein Urteil schnell.
Ob es gerechtfertigt ist, steht dahin.
Wir haben beobachtet, wie anlässlich einer Bundestagswahl Spitzenkandidaten zuerst hochgejubelt und unterstützt wurden – nach dem Wahlausgang jedoch schon am nächsten Tage vernichtend kritisiert wurden. Das alte „Hosianna!“ und „Kreuziget ihn!“ war auch im Netz wieder in seiner ganzen Brutalität zu beobachten.
Ein typisches Verhalten in einer Menschenmasse.

Schaut man sich die Themen an, die im Netz kommuniziert werden, scheint sich ein Urteil le Bon’s zu bestätigen:
„Die Masse ist der Spielball aller äußeren Reize, deren unaufhörliche Schwankungen sie widerspiegelt“
Es scheint sich in der Tat auch im Netz zu bestätigen:
„Die in ihrem (gemeint ist die „Massenseele) Gemüt hervorgerufenen Bilder werden für die Wirklichkeit gehalten“.
Oder: „Die Massen kennen weder Zweifel noch Ungewissheit und ergehen sich stets in Übertreibungen – Ihre Gefühle sind stets überschwänglich.“
Letzteres bestätigt sich schon bei einem kurzen Blick in den thread einer facebookseite: steht ein Urteil über jemanden ersteinmal „fest“ – gibt’s nur noch ein „dafür“ oder „dagegen“.
Der Raum für differenzierte Wahrnehmung verengt sich dramatisch.

Umgekehrt: im Netz lassen sich auch Phänomene beobachten, die man mit „Verstärkung“ und „Idealisierung“ beschreiben könnte.
Dieses Phänomen war bei der zurückliegenden Wahl zum Bundespräsidenten zu beobachten, auch im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf.
In Situationen, in denen es um scheinbar „klare“ „Alternativen“ geht; in Situationen, die für eine Polarisierung günstig erscheinen – ist das Phänomen der „Verstärkung“ und „Idealisierung“ zu beobachten: Gruppen bilden sich blitzschnell, die für jenen oder gegen einen anderen Kandidaten argumentieren. Lager bilden sich. Die Frage wird entscheidend, welches Lager das andere überwinden kann. Die argumentative Kraft schwindet. Am Ende geht es um „Religion“: bist du dafür oder bist du dagegen?

Die Möglichkeit der online-Petition, die das Parlament geschaffen hat, ermöglicht es, politische Themen auch innerhalb einer Legislatur, unabhängig von Wahlterminen, ins Parlament zu tragen und dort einer Behandlung zu unterwerfen.
Das scheint ein Gewinn für die Demokratie zu sein.
Dennoch: die massenhafte Unterzeichnung einer solchen Petition sagt noch herzlich wenig über ihre Sinnhaftigkeit.
Der Umstand allein, daß viele tausende Menschen das Anliegen unterstützen, ist kein Kriterium für Angemessenheit und Richtigkeit.
Das gilt in der Gesellschaft allgemein und es gilt ebenso im Netz.
Das Netz jedoch ist wie kaum ein anderes Medium in der Lage, blitzschnell, innerhalb weniger Stunden, große Menschenmassen für ein Anliegen zu mobilisieren: wenn die Zeit „reif“ zu sein scheint für eine solche Initative.

Aber: die „Urteile“ von Menschenmassen sind rationalem Denken durchaus nicht immer zugänglich, denn Massen bilden ihre Urteile vor allem nach Analogien: dem Arbeiter ähnlich, der von seinem Arbeitgeber ausgebeutet wurde und daraus schließt, dass alle Unternehmer Ausbeuter seien.
„Verknüpfung ähnlicher Dinge, wenn sie auch nur oberflächliche Beziehungen zueinander haben, und vorschnelle Verallgemeinerung von Einzelfällen, das sind die Merkmale der Massenlogik“.
„Die Urteile, die die Massen annehmen, sind nur aufgedrängte, niemals geprüfte Urteile.“ (le Bon, 67).

Mann kann die Richtigkeit dieser Beobachtung leicht bestätigt finden, wenn man sich Threads zu tagesaktuellen Ereignissen beispielsweise in facebook anschaut.

Massenpsychologie und Bilder:

in einem Medium, das in zunehmendem Maße von geposteten Bildern und Videos besteht (einige IT-Forscher gehen davon aus, daß in den kommenden zehn Jahren über 90% der geschickten „Nachrichten“ aus Videos bestehen werden) wird man besondere Aufmerksamkeit auf das Thema „Bilder und Massenpsychologie“ richten müssen.
Denn: es ist seit langem bekannt, welche unglaublich starke Wirkung Bilder, vor allem bewegte Bilder (Film, Fernsehen) auf die Vorstellungkraft und Urteilsbildung großer Menschenmassen haben.
Deshalb haben die vielen Milliarden geposteten Videos und Fotos eine besondere Bedeutung.
Nun ist es im Netz ein Leichtes, solche Bilder zu fabrizieren.
Sie sind alles andere als „Beweise“ für „Echtheit“.
Nirgends wird so sehr gelogen wie im Reich der Bilder, Hollywood und Youtube wissen, wovon die Rede ist…..

Bei le Bon kann man dazu lesen:
„Die Massen können nur in Bildern denken und lassen sich nur durch Bilder beeinflussen“ (69).
„Die auffallende Einbildungskraft der Massen ist, ….., leicht aufs Tiefste zu erregen. Die Bilder, die in ihrem Geist durch eine Person, ein Ereignis, einen Unglücksfall hervorgerufen werden, sind fast so lebendig wie die wirklichen Dinge. …. Für die Massen, die weder zur Überlegung noch zum logischen Denken fähig sind, gibt es nichts Unwahrscheinliches. Vielmehr, die unwahrscheinlichsten Dinge sind in der Regel die auffallendsten. Daher werden die Massen stets durch die wunderbaren und legendären Seiten der Ereignisse am stärksten ergriffen. … Der Schein hat in der Geschichte stets eine größere Rolle gespielt als das Sein. Das Unwirkliche hat stets den Vorrang vor dem Wirklichen….“ (68 f.).

Diese Macht der Bilder kann man bei Unglücksfällen oder Katastrophen besonders klar erkennen:
Ein paar über das Handy geschickte Bilder von Verletzten genügen bereits, um den Ruf „alle Verantwortlichen sollen zurücktreten!“ zu hören.
Urteile bilden sich in solchen Fällen blitzschnell. Und werden verstärkt im Netz. Das Netz wird zum „Resonanzboden“ für schnelles Urteilen.
Man kennt die genauen Zusammenhänge nicht, weiß allenthalben etwas, das einen über andere Massenmedien erreicht hat – und hat doch schon sein Urteil fertig.
Blitzschnell geht das.

Le Bon notiert:
„Alle Gefühle, gute und schlechte, die eine Masse äußert, haben zwei Eigentümlichkeiten; sie sind sehr einfach und sehr überschwänglich. ….Die Einseitigkeit und Überschwänglichkeit der Gefühle der Massen bewahren sie vor Zweifel und Ungewissheit. …. Ein ausgesprochener Verdacht wird sogleich zu unumstößlicher Gewissheit. Ein Keim von Abneigung und Missbilligung, den der einzelne kaum beachten würde, wächst beim Einzelwesen der Masse sofort zu wildem Hass. … Die Gewissheit der Straflosigkeit, die mit der Größe der Menge zunimmt, und das Bewusstsein einer bedeutenden augenblicklichen Gewalt, bedingt durch die Masse, ermöglichen der Gesamtheit Gefühle und Handlungen, die dem einzelnen unmöglich sind. In den Massen verlieren die Dummen, Ungebildeten und Neidischen das Gefühl ihrer Nichtigkeit und Ohnmacht; an seine Stelle tritt das Bewusstsein einer rohen, zwar vergänglichen, aber ungeheuren Kraft.“ (54)
Die vorliegenden Untersuchungen über Massenverbrechen in Revolutionen, Kriegen und Diktaturen bestätigen dieses Urteil auf schreckliche Weise. ….

„Da die Masse in das, was sie für Wahrheit oder Irrtum hält, keinen Zweifel setzt, andererseits ein klares Bewusstsein ihrer Kraft besitzt, so ist sie ebenso eigenmächtig wie unduldsam.
Der einzelne kann Widerspruch und Auseinandersetzung anerkennen, die Masse duldet sie niemals. In den öffentlichen Versammlungen wird der leisteste Widerspruch eines Redners sofort mit Wutgeschrei und groben Schmähungen beantwortet, und wenn der Redner beharrlich ist, folgen leicht Tätlichkeiten, und der Redner wird hinausgeworfen. ….Herrschsucht und Unduldsamkeit sind für die Massen sehr klare Gefühle, die sie ebenso leicht ertragen, wie sie sie in die Tat umsetzen. …. Für den einzelnen wäre es zu gefährlich, diese Triebe zu befriedigen, während ihm sein Untertauchen in einer unverantwortlichen Masse, durch die ihm Straflosigkeit gesichert ist, völlige Freiheit der Triebbefriedigung gewährt.“ (59).
Das ist ausführlich untersucht worden und hat sich bestätigt.

Die Frage also entsteht: wie verhält sich die individuelle, kritische, selbstreflektierte, aus eigener Überlegung gebildete Überzeugung und Anschauung zum gefundenen Massenurteil im Netz?
Anders gefragt: wie ist es tatsächlich um die „kritische Funktion“ des Netzes und der in ihm verbundenen Menschenmassen bestellt?

Jaron Lanier, einer der „Internetpioniere“, dem wir dem Begriff der „virtuellen Realität“ verdanken, ist nachdenklich geworden. (FAZ.net 16. Januar 2010):

„….

Sind Sie von den Geeks tiefer enttäuscht als vom Markt?

Die neue Geek-Religion, in der das Internet ein lebender Organismus ist und als vermeintliches Wesen angebetet wird, kann einen schon sehr enttäuschen. Der Markt hingegen funktioniert ja in gewisser Weise. Wenn es nach ihm ginge, wäre Twitter, wäre Facebook, wäre all das Zeug, das ich nicht mag, Vergangenheit. Die Ideologie überstimmt da den Markt.

Sie meinen eine Ideologie wie die hive mind, die Schwarmintelligenz? Was haben Sie dagegen? Und warum reden Sie von digitalem Maoismus, wenn andere sich über Wikipedia begeistern?

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, davor Angst zu haben. Der menschliche Charakter scheint unglücklicherweise einen verborgenen Schalter zu haben, mit dem im Menschen das Herdentier anzuknipsen ist. Uns ist die Fähigkeit gegeben, als Individuum zu handeln, aber wir können uns auch zum Mob zusammenschließen. Dafür gibt es in der Geschichte unzählige Beispiele. Die Weisheit, die aus der Menge heraus entsteht, taugt eigentlich nur dazu, Kalkulationen schneller durchzuführen oder den Marktpreis festzulegen. Und was die Menge beschließt, ist immer noch besser als der Beschluss von Bürokraten. Wenn eine Menge aber nicht nur den Preis eines Produktes festlegt, sondern etwas produzieren will, endet sie leicht als Mob. Es gibt nach meiner Meinung deutliche Parallelen zwischen den frühen Kommunisten und den heutigen Internetpiraten. Als Ideologie klang das damals doch gut, bis es empirisch in den Abgrund ging. Es hängt wohl mit der menschlichen Biologie zusammen, dass im Kollektiv die Strategie, etwas zu verbessern, zum Scheitern verurteilt ist. Menschen verwandeln sich da in Drecksäcke. Davor habe ich am meisten Angst“.

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EF3D66AAB23104807987FC43BF07E5FCE~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Wir stehen am Anfang einer Entwicklung.
Vorsichtig beginnen wir zu verstehen, was Internet und im Besonderen social web bedeuten.
Ob social web zu wirklich mehr selbständigem Denken und Urteilen in einer Massengesellschaft beitragen kann, wissen wir noch nicht.
Bei mir jedenfalls werden die Fragen dringlicher…..