Man könnte das Geld auch schenken. Für eine Sache. Einen Brunnen, eine Schule, eine Solaranlage; etwas Saatgut; ein paar Schulhefte; eine Ausbildung.
Richtig. Und auch gut.
Aber: soetwas ist nicht „auf gleicher Augenhöhe“. Geschenke haben in solchen Fällen auch etwas Beschämendes: sieh, ich bin reicher als du und ich gebe dir davon. – das erniedrigt manchmal auch den Beschenkten.
Dennoch: solche Spenden sind wichtig.
Weshalb also einen Mikrokredit?
Weil es um die Achtung geht.
Helfen auf gleicher Augenhöhe.
So hat es angefangen.
Ein Unternehmer liess sich in Indien die Schuhe putzen vor einem Meeting.
Der Schuhputzer sagte: „Wenn ich ein paar Dollar hätte, könnte ich mir eine kleine technische Verbesserung leisten, die mir die Arbeit erleichtern könnte. Könnten Sie mir das Geld geben?“
Der Unternehmer sagte: „Ja, aber du gibst es mir zurück. Wenn du es mit dieser Verbesserung wieder verdient hast.“
Nun arbeiten die Mikrokreditorganisationen ähnlich: man gibt Geld, einen winzigen Kredit, damit ein „Unternehmer“ etwas anschaffen kann, das er für sein Kleinunternehmen benötigt, aber nicht finanzieren kann: Saatgut, eine Nähmaschine, Schulhefte, ein etwas größeres Sortiment im Laden etc. pp.
Bei Opportunity International und seinen etwa 2 Millionen Klienten ist es so: Opportunity gibt einen Mikrokredit (finanziert aus deutschem Spendengeld) – an eine Gruppe von Kleinunternehmern. Die entscheidet, wer aus der Gruppe den Kredit bekommt. Und: sie bürgt für ihn.
Das Geld fließt nicht an Opportunity zurück, sondern an die Kreditnehmergruppe, die nun einen neuen Kredit vergeben kann.
Das Ziel: Die Gruppe finanziert sich selbst.
Dies ist nach mühevoller, manchmal jahrelanger Aufbauarbeit auch zu leisten. Opportunity kann es in seinen Projekten zeigen: die Arbeit trägt sich selbst.
Geld, das einmal gegeben wurde, wird immer und immer wieder eingesetzt. Denn der Kredit geht ja an die Gruppe zurück.
Nun geht es aber schon lange nicht mehr nur um einen kredit, sondern: es geht um Ausbildung. Zu jedem Kredit gehören Seminare, Schulungen, z.B. darüber, dass Gesundheitsvorsorge wichtig ist (AIDS); darüber, daß es sinnvoll ist, etwas anzusparen etc.
Solche Schulungen kosten zusätzliches Geld.
Das wird aber nicht aus dem Kreditgeld genommen, sondern aus dem kleinen Zins, mit dem der Kredit belastet wird.
Dieser Zins ermöglicht es der Kreditnehmergruppe, auch die notwendigen Schulungen zur Betreuung der Kreditnehmer zu finanzieren.
Opportunity kann nun nach jahrelanger Arbeit zeigen: unsere Gruppen tragen sich auf diese Weise selbst.
„Frisches“ Spendengeld aus Deutschland kann deshalb für neue Projekte eingesetzt werden. Die Arbeit wächst.
Das „frische“ Spendengeld muss nicht verwendet werden, um die Ausbildungs- und Trainingskosten zu finanzieren (overhead-kosten).
Weil das so ist, sind Menschen in Deutschland, in der Schweiz, in USA, England, Australien und anderen Ländern bereit, ihr Geld Opportunity anzuvertrauen.
Ein Unternehmer, der grade eine Großspende gegeben hatte meinte:
„Das gebe ich gern. Ich gebe einmal. Einen ordentlichen Betrag. Und ich weiß, in welches Projekt das Geld geht. Ihr berichtet mir regelmäßig von der Unternehmergruppe, der es hilft. Und ich weiß, daß mit meinem Geld mehrfach geholfen werden kann. Das hat mich überzeugt.“
Aber nicht nur einzelne Unternehmer denken so, sondern auch Mitarbeiter in Unternehmen. Heute hat Opportunity eine Firma mit dem Stifter-Preis geehrt, die aus Spenden ihrer Mitarbeiter für unsere Arbeit 350.000 Euro zusammengetragen hatte….4.000 Mitarbeiter hatten sich daran beteiligt. Etliche darunter, die ein ganzes Monatsgehalt gegeben haben.
Aus gutem Grund.
Einmal gegeben: und immer wieder kehrt das Geld in die Kreditgruppe zurück und kann neu eingesetzt werden. Mit diesem Geld dieser Mitarbeiter konnte Opportunity über 3.000 Familien helfen. Chancen geben. Oppotunities.
Morgen mehr dazu. http://www.oid.org