De-invest. Oder: wie Kapitalismus funktioniert. Geld und Klimawandel


Es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Heute (7.5.2015) kam wieder so eine dieser guten Nachrichten:
Eine der weltweit größten Banken, die Bank of America zieht ihr Geld aus Kohle-Projekten ab.
Ebenso die Church of England.
Nach und nach greift eine weltweite Kampagne, die ein De-Investment zum Ziel hat.
Zieht das Geld ab aus Investments in klimaschädliche Projekte! Das ist die simple Botschaft.
Es ist nicht unerheblich, was sich gerade in den USA tut.
Gemessen an den gewaltigen Aufgaben sind es zwar immer noch erst kleine Schritte, selbst, wenn nun eine so große Bank wie die Bank of America neue Wege geht.
Aber: die amerikanische Wirtschaft ist nach wie vor wichtig für die Weltwirtschaft. Sie hat nach wie vor Auswirkungen auf andere Wirtschaftsräume.
Und die Amerikaner nutzen die Hebel des Kapitalismus: Investitionen und De-Investments.
Denn: Geld regiert die Welt.
Es ist nicht unerheblich, was Banken mit dem ihnen anvertrauten Geld tun.
Europa glaubt, vor allem mit Förderprogrammen und Verboten, mit Normen und Regelwerk voran zu kommen.
Der stärkere Hebel aber ist das Geld selbst: man kann es abziehen aus schädlichen Projekten.
Und in klimafreundlichere Projekte investieren.

Vielleicht ist es nicht zufällig, dass die De-Invest-Bewegung in den Mutterländern des Kapitalismus, in Großbritannien und den USA beginnt. Man kann den stärksten Hebel dieser Wirtschaftsordnung nutzen, um im Klimaschutz voran zu kommen. Das geht schneller, als Parlamente brauchen, um neue Gesetze erlassen können.

An dieser weltweiten Bewegung können sich nicht nur Kirchen und Gewerkschaften beteiligen, nicht nur einzelne Banken und der Staat selbst, sondern vor allem die Kunden der Banken können sehr Sinnvolles tun:
Sie können klimaschädlichen Projekten das Geld entziehen.
Mehr als 5 Billionen haben allein die Deutschen auf ihren Konten.

Die weltweite Kampagne „De-invest“, die vor allem von 350.org betrieben wird, zeigt erste Wirkungen.
Es gibt sie noch, die guten Nachrichten.

3 Gedanken zu “De-invest. Oder: wie Kapitalismus funktioniert. Geld und Klimawandel

  1. Es ist gut, auch mal so einen positiven Beitrag zu lesen. Finde, es sollte noch viel mehr für Klimafreundliche Projekte getan werden. Aber auch schon der Wandel von Atomenergie zu alternativen setzt sich weiter fort. Beim deutlich bemerkbaren Klimawandel wird es auch höchste Zeit.

  2. “wenn man einem pferd genug hafer gibt, wird auch etwas auf der strasse landen, um die spatzen zu füttern.” mit dieser pferdeäpfel-theorie verteidigte der ehemalige us-präsident ronald reagan seine politik für die reichsten.

    neben den us-regierungen kümmern sich auch die eu-regierungen überwiegend um die verdauung der wenigen fetten “pferde”, obwohl die “pferdeäpfel” für die “spatzen” immer weniger werden. die europäischen spatzen müssen sich in den heutigen zeiten den “dünnschiss” aus “pferdeäpfeln” einteilen und sparen lernen (während die fetten “pferde” immer fetter werden). angela merkel zu dieser eu-politik: “wichtig ist was hinten rauskommt!” für mehr futter, für die an fettsucht leidenden amerikanischen “pferde”, verlangt die usa nun auch noch von der eu ein freihandelsabkommen (ttip). andere freihandelsabkommen der eu (z.b. mit afrikanischen staaten) verschwenden immer grössere recourcen für das “pferde”-futter, so dass für die kleinen “spatzen” nichts mehr zu fressen übrig bleibt. verzweifelte und immer grösser werdende “spatzen”-schwärme haben genug von diesem “dünnschiss” und überqueren nun, von afrika her kommend, mit letzter kraft das mittelmeer. auf europäischen strassen erhoffen sie sich noch ein paar reste der “pferdeäpfel”. https://campogeno.wordpress.com/2015/05/04/die-rosskur-der-eu-diktatur/

    1. hier geht es allerdings um etwas anderes. Hier geht es darum, dass die Menschen ihre Banken zwingen, das Geld anders zu investieren. Offensichtlich beginnt diese weltweite Kampagne zu wirken. Was ja so schlecht nicht ist. Jedenfalls besser, als wenn gar nichts geschähe.

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