Eine Spur führt in den Jemen. Heute (9.1.2015) berichten verschiedene Zeitungen davon, dass mindestens einer der Attentäter von Paris in einem Al-Qaida-Camp im Jemen ausgebildet worden sein soll.
Sogar die als liberal geltende Neue Zürcher Zeitung hatte vorgestern kommentiert, man befände sich nach dem Anschlag von Paris“in einem Krieg“.
Erinnerungen an den 9. September werden wach.
Schnell war damals ein Bündnis gezimmert, das die „Quelle“ des Terrorismus in Afghanistan ausgemacht hatte.
Schnell war formuliert: „das ist eine Kriegserklärung!“
Und dann zog man los in diesen sinnlosen Krieg. 13 Jahre dauerte er. Kostete unzählige Menschenleben. Und hat den Terror nicht besiegt.
Was wird nun nach dem Terroranschlag von Paris geschehen?
Wird man wieder so vorgehen wie nach 9/11?
Wird man wieder einen „Krieg gegen den Terror“ beginnen, der nicht zu gewinnen ist mit militärischen Mitteln?
Der NATO-Generalsekretär hat bei der CSU-Klausur in Bayern jedenfalls schon mal von der „Solidarität mit Frankreich“ gesprochen. Nicht unwichtig. Wetterleuchten?
Eins müsste die Allianz aus dem verheerenden Afghanistan-Krieg gelernt haben: mit militärischer Gewalt ist dem Terrorismus nicht beizukommen.
Man muss die Quellen des Terrors austrocknen.
Man muss die Ursachen des Terrors bekämpfen, nicht die Menschen und ihre Religionen.
Und eine wesentliche Ursache für Terror ist Armut.
Jean Ziegler und andere haben vielfach darauf hingewiesen.
Es geht um Gerechtigkeit, es geht um Teilhabe.
Nun also führt eine Spur in den Jemen. Auch dieses Land ist – ähnlich wie Afghanistan – ein bitterarmes Land. Vor allem mangelt es an Wasser. Über die Hälfte der sehr jungen Bevölkerung ist arbeitslos und arm. Sehr arm.
Schon seit längerem kreisen die Drohnen des Westens – ohne Mandat übrigens – über dem Jemen, um „Terroristen“ „auszuschalten“. Man erschießt Menschen. Statt die Ursachen des Terrors zu bekämpfen.
Was nicht passieren darf: dass die Allianz im Namen eines vermeintlichen „Kampfes gegen den Terror“ einen neuen Krieg beginnt. Diesmal im Jemen.
Das „Handelsblatt“ hat gestern klug kommentiert: „Wir dürfen nicht zurück hassen“. Das darf auf gar keinen Fall geschehen.
Was stattdessen bitter nötig wäre: ein großes Programm der Allianz für den Jemen, damit vor allem die Wasserversorgung verbessert werden kann.
Bekämpft die Ursachen des Terrors, nicht die Menschen.
Gebt Entwicklungshilfe, nicht Kanonen!
Vom Tee will ich erzählen. Und vom klaren Wasser. Von Schulstiften und dem lachenden Buddha von Marmol. Weil wir grade über muslimische Kultur sprechen.
Wer mit Dr. Rupert Neudeck reist, sollte irgendwelche Hotels vergessen. Wer mit ihm reist, lernt Land und Leute wirklich kennen. Denn er geht in Orte, in die sich sonst keiner traut….
Daß wir durch Minenfelder fahren würden, sagte man uns erst hinterher, als wir wieder heil zu Hause angekommen waren….
In meinem Reisetagebuch vom 24. Juli 2003 habe ich folgendes notiert:
Wir wollen ins Gebirge. Die Fahrt beginnt wie immer morgens hektisch. Sultan fährt, als sei der Scheiitan hinter im her. Heute zeigt er uns, dass man im Kreisverkehr auch mal links herum fahren kann, wenn man abkürzen will.
Erst müssen wir in die Stadt, um weitere Begleiter mit ihrem eigenen Jeep in den Troß aufzunehmen. Später werden wir noch einen ortskundigen Führer abholen. Wir sind zu den Dörfern unterwegs. …Wir fahren tatsächlich querfeldein zwischen den Dörfern und fragen unterwegs immer mal, ob das Gelände minenfrei ist. Die Bauern beruhigen uns: „hier ist geräumt. Gerade vor acht Wochen sind sie hier durch.“
Kinder am Wasser in der Ebene von Gori Mor. Foto: Martin Zenker
Wir machen Halt in einem Dorf in der Ebene von Gori Mor. 5.000-6.000 Einwohner hat der Ort. Davon 1500 Kinder. 374 Kinder in der Schule.
Das ganze Dorf hat nur an zwei Tagen in der Woche Wasser, aber auch das ist nicht zuverlässig so.
Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal.
Insbesondere die Kinder nehmen das Wasser zum Baden und auch zum Trinken.
Seuchengefahr überall.
Es gibt zwar ein neues Schulgebäude im Ort mit vier Schulräumen, aber es fehlen fünf weitere – weil sie so viele Kinder hier haben.
Dieses Flüsschen hier auf dem Bild – das muss genügen. Für 6.000 Menschen und ihre Tiere. Zweimal pro Woche.
Aber wir wollen weiter. Wir wollen in die Berge. Die Fahrt nach Marmol
ist so ziemlich das Abenteuerlichste, das ich bisher auf den Auslandsreisen erlebt habe. Die Wege hören bald hinter dem Dorf auf. Wir hatten extra einen „Spezialisten“ aus dem Dorf mitgenommen, damit er uns den Weg zwischen möglichen Minenfeldern zeigen konnte. For dieser Fahrt hatte sogar Sultan Sorgenfalten….
Reise auf dem ausgetrockneten Flussbett....Foto: Martin Zenker
Wir fahren also die ausgetrockneten Flusstäler bergauf, „fahren“ auf dem „Schotter“ des Flussbettes.
Wir machen Rast in einer Klamm, die im Frühjahr 4mannhoch vom Schmelzwasser durchschossen wird. Hier kommt man eigentlich nur noch mit Eseln voran. Die Wege werden steiler und steiler. Aber die Fahrer schaffen es irgendwie. Tadsh und seine afghanischen Freunde. Und der ortskundige Führer kennt die Stellen, wo es geht.
Weit weit oben erreichen wir einen Ort: Marmol.
Wir kommen überraschend. Man ist nicht eingestellt auf Gäste. Dennoch bittet uns der Direktor der Schule in den Garten. Es ist etwa vierzehn Uhr am Nachmittag. Wir leben wie im Paradies: jetzt, nach diesem exorbitanten Aufstieg in die Berge sitzen wir unter dem kühlen Nussbaum beim wunderbaren schwarzen Tee und reden mit dem „lachenden Buddha von Mar Mol“ über seine Schule. Es ist ein wunderbarer Platz: Wir sind wie in einer anderen Welt. Grün ist es ringsum! Sehr gutes Wasser hat man hier. Deshalb schmeckt der Tee vorzüglich. Nie habe ich solch exquisiten Tee getrunken.
Wir sitzen und reden mit dem Schuldirektor, einem sehr dicken, großen, autoritären aber sehr freundlichen und herzlichen Menschen, Abdul Satar Palwan. Ich nenne ihn für mich den „Buddha von Marmol.“ „Vor 63 Jahren wurde hier die Schule gebaut“, erzählt er. Es ist die einzige Schule in der Region. 1000 Schüler hat man. Es ist eine Mittelschule bis zur neunten Klasse. „Die Lehrer, die hier arbeiten, sind eigentlich keine Lehrer, sondern machen das nebenberuflich“. Wir hörten schon in anderen Orten von sol chen Umständen. UNICEF war zwar schon hier, hat drei Zelte und ein paar Lehrmittelkoffer dagelassen. „Die werden nicht wiederkommen“ meint Rupert. „Sie haben ihre Aufgabe erfüllt: Zelte sind aufgestellt, Koffer mit Lehrmaterial sind abgeliefert….“. Man überlegt, ob man eine Mädchen- und eine Jungsschule gründet, aber es hängt natürlich alles an verfügbaren Mitteln.
Nun wird der Tee serviert, man reicht Bonbons dazu, Süßigkeiten müssen sein zum Tee. Rupert gefällt der Ort. Er fragt genauer nach, was hier möglich wäre. Bisher hatte man zehn Räume in einer insgesamt großen Schule. Durch die Kämpfe jedoch hat die Schule stark gelitten. Allein 500 Mädchen aus der Region gehen hier zur Schule. Weil die Räume nicht reichen, kann man nur im Sommer unterrichten, da helfen die Zelte. Im Winter wird die Schule geschlossen, weil er dann keine Möglichkeit mehr zum Unterricht hat. Im November macht man zu, im März wieder auf. Rupert wird immer neugieriger und fragt, wo man hier Baumaterial kaufen könne. Das geht in Mazar i sharif. Von dort muss man alles herauschaffen in die Berge.
Wir fragen nach den Panzern, die wir am Wege gesehen haben. Herr Dostum und sein Kollege General, Herr Bossum, haben sich hier oben gezankt, erfahren wir, deshalb lägen die alten Tanks hier noch im Gebirge herum. ISAF hat die Zänkereien beendet. Der Ort liegt genau im Grenzbereich zwischen beiden Warlords. Rupert sagt seinen Spruch: „Wir haben noch nie etwas versprochen, ohne es zu halten“, aber man merkt, er würde gern was versprechen….Das Baumaterial also könnte man von Mazar aus hier heraufbringen.
Es ist wirklich ein traumhafter Ort. Herrlichstes Quellwasser steht zur Verfügung. Der Geschmack des Tees verrät es.
die Kinder in Marmol. Afghanistan. Foto: Martin Zenker
Man hat es auch im Ort gesehen: die Kinder sind wesentlich sauberer als in anderen Dörfern. Man hat schlicht mehr Wasser, um die Kinder zu waschen!
Rupert sagt: „Ihr werdet bald Nachricht von uns bekommen. Wenn wir kommen, dann müsst ihr uns einen Raum zur Verfügung stellen und wir müssen mit den Behörden zusammenarbeiten etc. etc.“. Es deutet vieles darauf hin, dass er sich im Grunde schon entschieden hat. Wir fragen weiter. Wie ist es mit der Gesundheitsversorgung? Vor einem Jahr ist hier ein Medizinraum errichtet worden. Er ist nicht ständig besetzt. Doktor und Krankenschwester gibt’s hier auch nicht. Die sind im Moment in Mazar i Sharif.
Was ist mit Telefon? Kommunikation nach Mazar gibt es nicht: kein Telefon, kein Fernsehen, kein Radio. „Hier leben nur glückliche Menschen“ denke ich mir. Es gibt ein spezielles Handwerk zur Turbanherstellung im Ort. „Es gibt gutes Handwerk im Ort“ sagt der dicke lachende Buddha von Marmol nicht ohne Stolz. Aber: im Winter ist man hier oben völlig abgeschnitten. Dann kommt man höchstens über ein paar schwierige Pässe mit den Maultieren raus oder in den Ort.
Eigentlich hat der Ort auch gutes Obst. Aber im letzten Winter waren so starke Fröste, dass viel kaputt gegangen ist. Die Menschen des Dorfes sind hier auch alle im Dorf geboren, denn die Entfernungen zum nächsten Krankenhaus erlauben keine Außerhausgeburten. Man hat Generatoren im Ort für den Strom. „Deshalb kann man auch Video gucken“, lächelt der Buddha. Also doch nicht nur glückliche Menschen…..
Wir versuchen, die Informationen zu verdichten. Wir fertigen auf einem Zettel eine Liste der Orte der Umgebung an und fragen sie einzeln nach den Daten ab: Einwohnerzahl, Schulräume usw. So verschaffen wir uns eine Übersicht, was in der Region los ist. „Die erste Statistik dieser Gegend“ meint Rupert. „Ich bin sicher.“
Die Gegend ist einfach grandios. Über 250 Meter erheben sich die Steilwände der Felsen in den Himmel. Es ist wie ein gewaltiger Wall rund um den Ort. Insgesamt 10.000 Schüler, davon 3.000 zwischen sieben und zehn, leben in der Gegend.
der lachende Buddha von Marmol. Foto: Martin Zenker
Als ich hier meine mitgebrachten Stifte verteilen will, macht der Buddha einen herrlichen Witz: Ich hatte ihm schön Packung um Packung herüber gereicht. Auch die losen Stifte. Schließlich langt er zu mir herüber und nimmt mir auch noch die Tüte aus der Hand, stopft alle Stifte wieder hinein und meint: „das ist ja eine nette Geste lieber Freund. Aber wir können dich hier nicht weglassen mit so wenig Stiften. Das reicht ja für unsere 10.000 Kinder überhaupt nicht. Wir halten dich jetzt solange hier, bist du so viel angeliefert hast, dass es für die Kinder reicht.“
Ja, so werden wir es machen. Ich bleibe hier, und die anderen müssen noch mehr Stifte besorgen. Soll sich doch das Auswärtige Amt drum kümmern, daß sie ihren Abgeordneten wieder ins Parlament zurück bekommen…..
Ein praktischer Mann, der sich für seine Kinder ins Zeug legt, nicht wahr. Er arbeitet mit 45 Kollegen, „nicht alles Pädagogen…..“.
Jetzt, abends um sechs sitzen wir wieder an unserem Platz in Mazar i Sharif im Elternhaus von Tadsh und Sultan.
Wir haben die Fahrt gut überstanden, nachdem wir eine Stelle überqueren mussten, die sehr danach aussah, als könnten da Minen liegen. Sultan raste mit dem Jeep über diese Stelle: „Wenn wir schnell drüber fahren, erwischen sie uns nicht, wenn sie hochgehen“ war seine Hoffnung. Alles lief gut. Weiter unten dann hatte er sich zu weit rechts gehalten. Die anderen mussten uns wieder über ein Stück Niemandsland auf den richtigen Weg lotsen. Auch das ging gut.
Ich hatte einen Fehler gemacht.
Vorgestern hatte ich mal einen kleinen Wunsch geäußert: gern würde ich mal über den Bazar gehen, um eine Kleinigkeit zum Mitbringen zu erstehen.
Jetzt sehen wir das Ergebnis dieses Fehlers: Im Quartier hatte man uns im Hof wunderbare Geschenke ausgebreitet: einen kompletten afghanischen Anzug, den nehme ich für B. mit und ein Kleid und eine Mütze und solche Sachen und eine ganze Discothek mit afghanischer Musik. Wir sind sprachlos über soviel Großzügigkeit…..
Das Essen, man isst sitzend auf dem Fußboden ist einfach: zwei Flaschen Cola, Melonen, Fladenbrot, ein wenig Gemüse.
Später erfahre ich Folgendes: wenn ein afghanischer Bauer 15 Stunden am Tag seine Feldarbeit macht (bei einem Anmarsch zu Fuß von bis zu drei Stunden und entsprechendem Weg zurück inclusive gerechnet), verdient er umgerechnet einen Euro.
Eine Flasche Cola kostet jedoch ungerechnet 1,50 Euro.
Was da also vor uns steht: ist fast ein Wochenlohn! Ich bekomme ein Gefühl dafür, was im Islam Gastfreundschaft ist. Es ist ein sehr hohes Gut. Der Gast genießt den Schutz des Gastgebers.
Deshalb waren wir nie wirklich in Gefahr. Wir hatten die Gastfreundschaft von Tadsh, Sultan und seiner Familie.
Ich werde davon in Deutschland erzählen, wenn sie wieder anfangen zu diskutieren, ob der Islam zu Deutschland gehöre oder nicht. Ich werde ihnen dann vom Gebot der Gastfreundschaft erzählen, das im Islam gilt…..
Vielleicht können wir ja etwas lernen, vom lachenden Buddha von Marmol und seinen 10.000 Kindern …..
Einige Deutsche loben sich ja gern. Und preisen etwas, das sie „deutsche Leitkultur“ nennen. Dazu gehören – ihrer Meinung nach – Pünktlichkeit, Sauberkeit und guter Service.
Hier schicke ich ein Foto.
Raststätte in Rabotak Kauk, Afghanistan. Foto: Martin Zenker
Und einen Text aus dem Jahre 2003. Von einer Unterrichtsstunde am frühen Morgen – in Afghanistan: Freitag, 25. Juli 2003
Zwei Uhr fünfzehn. Wir haben unter einem prächtigen Sternenhimmel geschlafen.
Als ich ins Bad gehe, sehe ich, was Gastfreundschaft noch sein kann: da liegen sechs der Afghanen, die gestern zum Feiern gekommen waren, damit sie uns heute früh auch noch verabschieden können. Sie liegen im wärmsten Raum des Hauses, damit die Gäste draußen an der frischen Luft liegen konnten. Sie haben sich zwei Ventilatoren angemacht, für die aber der Generator nötig war, der die ganze Nacht lief – und teuren Diesel verbrauchte.
Es ist so dunkel in der Stadt, dass man sogar die Milchstraße sehr gut sehen kann. Es ist ein wunderschöner Sternenhimmel jetzt gegen Morgen. Die Grillen zirpen noch. Bald wird es hell werden. Meine Sachen sind gepackt. Ich bin wie so oft morgens mal wieder der Erste und habe Zeit, den aufsteigenden Morgen zu genießen. Um drei Uhr wollen wir starten. Wir gehen über einen anderen Grenzübergang zurück. Vorher müssen wir allerdings noch die katastrophale Strecke nach Kunduz zurück, die nach den ersten knapp 190 Kilometern Teerstraße auf uns wartet. Aber nach dem Trip gestern in die Berge, der ja nun wirklich „outdoor“ war, wo wir ausgetrocknete Flussbetten hochgefahren sind an Stellen, wo es keinen Weg mehr gab – nach dieser Glanzleistung unserer Fahrer gestern – müssten wir heute den Weg nach Kunduz und danach über die Grenze ganz gut gewältigen. Wir werden die Fahrt geradezu genießen….
Wir halten am frühen Morgen an einer Raststätte in Rabotak Kauk, wo man ein Frühstück bekommen kann. Es ist Viertel vor sechs am Morgen.
Nebenan die Kfz-Werkstatt. Wir wollen ein Glas schwarzen Tee trinken und etwas frühstücken. Die Männer wechseln währenddessen den Reservereifen, der uns auf der Herfahrt kaputtgegangen war. Martin hat Gelegenheit für Fotos. Es war eine wunderschöne Fahrt in den Sonnenaufgang hinein. Allerdings in einem unglaublichen Tempo, wie wir das von den Jungs mittlerweile aber schon gewöhnt sind. Es ist traumhaft hier. Nette, freundliche Menschen, die sofort aufstehen und Platz machen, weil sie sehen, daß die Fremden frühstücken wollen.
Dieses Land ist beeindruckend: uralt, sehr arm, einfach, schlicht, sehr fleißig und sehr gastfreundlich.
Frühstück in Rabotak Kauk, Afghanistan. Foto: Martin Zenker
Nun bringt man den Tee und das Essen: frischen Shashlyk vom Lamm und frischen schwarzen Tee.
Das Essen ist vorzüglich.
Noch ein Lehrstück über „Kundenfreundlichkeit“, wie wir im Westen sagen würden: wir hatten noch keine zehn Minuten hier gehalten, da war die Holzkohle bereitet, das Shashlyk gebraten, der Tee gekocht, der Essplatz gedeckt. Keine zehn Minuten! In Deutschland wäre nach zehn Minuten früh Viertel nach sechs vielleicht ein müder Kellner erschienen, um eine Speisekarte zu bringen….
Die Afghanen sind unglaublich schnell in diesen Dingen. Wir sind so blitzschnell bedient worden – mir soll keiner mehr was erzählen von Kundenfreundlichkeit in Deutschland! Sie sind unglaublich schnell und aufmerksam bei der Bedienung, sehen schon von weitem, wenn man kommt, ob man auf einen Tisch zusteuert: schon wird sicherheitshalber die Holzkohle vorbereitet. Dann müssen die Spieße bereitet werden, dann müssen sie gebraten werden. Alles frisch zubereitet. In Deutschland heißt’s immer: „es dauert etwas länger, wir machen die Sachen frisch“….Hier auch! Aber hier geht’s wirklich fix.
Und der Essplatz ist blitzsauber.
Je länger ich in diesem schönen Land unterwegs bin, um so nachdenklicher werde ich.
Das Gerede von der „deutschen Leitkultur“ wirkt einfach lächerlich in diesem alten Kulturland…..(aus meinem Reisetagebuch „The war is over – der Krieg ist vorbei“. 2003).
Im Jahr 2011 nun beginnt ein Innenminister eine Debatte um die Frage, ob der Islam „zu Deutschland gehöre“. Ich sage dazu: es wäre gut, wenn wir mehr solcher Gastfreundschaft hätten, wie ich sie in Afghanistan erlebt habe. Es wäre gut, wenn wir mehr solcher Großzügigkeit in Deutschland hätten, wie ich sie hier im Lande erlebt habe.
Es würde unserem Land gut tun. Ich habe nirgends auf der Welt – und ich war in sehr vielen Ländern dieser schönen Erde – eine solche herzliche Gastfreundschaft und so guten Service gefunden wie in Afghanistan. Die Menschen geben das Wenige, das sie haben. Aber sie geben sehr großzügig. Ich werde später davon berichten….
Der neue Innenminister hat erneut eine Debatte begonnen. Ob der Islam zu Deutschland gehöre. Natürlich gehören Menschen muslimischen Glaubens zu Deutschland, denn es gibt sehr viele deutsche Staatsbürger muslimischen Glaubens.
Ein Besuch in Berlin und anderen Städten zeigt es überdeutlich.
Man mag Politikern bei ihren öffentlichen Äußerungen Interessen unterstellen. Zumal in Wahlkampfzeiten. Doch das interessiert mich nicht wirklich. Mich interessieren die Menschen muslimischen Glaubens.
Schön während des Studiums gehörte die Beschäftigung mit dem Islam zur Ausbildung. Wir hatten – als einzige Fakultät der ostdeutschen Universitäten – in Jena das Fach vergleichende Religionswissenschaft. Das war ein großer Gewinn. War doch vier Jahre Zeit für ein ausgiebiges Studium nichtchristlicher Religionen, ihrer Geschichte, Theologien und Strömungen. Ein wichtiger Beitrag für mehr Verständnis. Sind doch religiöse Fundamentalismen in allen Religionen oftmals Grund für fürchterliche Kriege und Auseinandersetzungen gewesen.
Später dann bin ich Muslimen begegnet. Erst bei den „Grünhelmen“, als ich mit Aiman Mazyek in Kontakt kam, der als Mitglied des Zentralrats der Muslime die wichtige interreligiöse Aufbauarbeit der Grünhelme unterstützt. Wir sind nun schon etliche Jahre befreundet.
Dann, im Jahr 2003, war ich in Afghanistan.
Als ich die Reise vorbereitete, war schnell klar, ich wollte nach Balkh. Der Ort liegt westlich von Kunduz.
Balkh ist ein uraltes spirituelles Zentrum. Dshellaludin Rumi soll dort zur Schule gegangen sein.
Ich habe in einem eigenen blog-Beitrag auf diesen großen Poeten hingewiesen.
Der Besuch in Afghanistan liegt nun schon etliche Jahre zurück – und doch ist mir die Begegnung mit zwei Menschen dort in besonderer Erinnerung geblieben. In meinem Reisetagebuch habe ich damals folgendes festgehalten:
23. Juli 2003.
….Wir laden frische Getränke und fahren hinaus aufs Land in die Region von Balkh. …Neben Mekka und Medina ist Balkh ein wichtiges religiöses Zentrum für den ganzen Islam. Eine besondere Stätte. Manche Historiker glauben, Balkh sei älter als Jericho (von Jericho nimmt man ca. 10.000 Jahre an)….Am Straßenrand sehen wir bald die ersten historischen Festungsanlagen, die noch aus der Zeit von „Mister Dshingis Khan“ stammen, wie sich unser Begleiter Sultan ausdrückt. Wir betreten uraltes afghanisches Gelände, das schon viele Jahrtausende gelebter Geschichte hinter sich hat. Ein Kraftort.
…Wir nehmen uns Zeit für diesen besonderen Ort. Wir haben noch zwei Führer mitgenommen, die man für diese Tour extra für uns besorgt hat. Auf diesem Gelände braucht man Fachleute für Spiritualität.
Wir halten im Zentrum des Ortes und betreten einen großen Park, der mit alten Bäumen bestanden ist. Man sieht eine kreisrunde Allee, die von unserem geraden Weg geschnitten wird. Die Wege laufen in der Mitte in einer großen Wasseranlage zusammen.
Wir bewegen uns unter großen alten Bäumen, etliche Platanen darunter, die mit Sicherheit hundertfünfzig, zweihundert und mehr Jahre gesehen haben. Der Ort hat eine alte Handwerkstradition. Man ist aus der ganzen islamischen Welt, selbst aus Konya und anderen entfernten Orten hierher gekommen, um hier ein gutes Handwerk zu lernen.
Die Moschee in Balkh. Foto: Martin Zenker
Wir stehen vor der Moschee. Ziehen die Schuhe aus. Betreten den halbdunklen Raum. Einige Männer knien im Gebet. Wir setzen uns hinter der Schwelle im Eingangsbereich der uralten Muhammad Parsa Moschee in Balkh zu den beiden Alten, die hier Frühstück machen und hören, was sie uns zu berichten wissen.
Der eine Alte sitzt seit 15 Jahren hier. Er lebt in der Moschee. Von früh vier Uhr vom ersten Gebet bis abends neun Uhr zum letzten Gebet des Tages. Dann kommt die Nachtwache. Hodshar Boswhar Delee heißt der alte Mann, so jedenfalls verstehe ich seinen Namen.
Der Alte erzählt, das Gebäude sei über 1000 Jahre alt. „Die Menschen in der Region glauben, dass hier das Fundament der Welt zu finden ist“, übersetzt uns Tadsh. „Ich habe nicht genug Kenntnis, um Ihnen all die Daten und Zeiten zu erklären“ sagt der Alte. „Aber hierher kommen viele Leute, die haben Fragen zum Gebet. Da kann ich ihnen antworten.“
Vielleicht ist das ja auch wichtiger als die Geschichte der Architektur dieses Gebäudes? Vielleicht findet man deshalb hier die „Fundamente der Welt“, weil hier ein Alter sitzt, der den Menschen ihre Fragen zum Gebet beantworten kann? Wer weiß das schon. Alahu akbar, Gott ist größer als unsere Vorstellungskraft.
Und dann steigen wir hinab in den Raum unter der Moschee, nur mit einem Feuerzeug als Leuchte. Wir finden einen runden Raum, dessen Decke von nur einer Säule getragen wird, ein Raum mit wunderbarer Akustik. Eine alte Schule. Unsere Begleiter sind begeistert. Hier waren sie auch noch nie.
Wir schauen uns um in den Räumen, lassen uns Details erklären, so gut die Alten antworten können, dann gehen wir hinaus zur Grabstätte der Rabecha Balkhi gleich gegenüber dem Eingang der Moschee. Rabecha Balkhi ist die vielleicht berühmteste unglücklich Liebende, die bekannt ist in der ganzen islamischen Welt. 1045 ist sie gestorben. Durch ein weinziges Fensterchen sollen wir hinabklettern in das Grab. Es ist beeindruckend. ….
Wir verabschieden uns von den Alten, durchqueren den Park und fahren weiter hinaus aufs Gelände der alten Festung.
Wir treffen einen denkwürdigen Mann.
Shah Husseini Maulans Husseini nennt er sich. Er erzählt uns von Samtshi. Er sei aus dem Iran gekommen, „um hier zu leben und zu bleiben“ wie er sagt. Er hatte oft von Samtshi geträumt, sagt uns der Mann. Der Traum sei immer wieder gekommen. Er hatte deshalb seinen Vater gefragt, was diese Träume zu bedeuten hätten. Und sein Vater, selbst ein religiöser Mann, hatte zu ihm gesagt: „folge deinen Träumen! Geh an diesen Ort, von dem du immer träumst, dann wirst du es sehen, was der Traum bedeutet“. Da hat er sich auf den Weg gemacht und ist seinen Träumen gefolgt.
Als er das sagt, fallen mit Personen aus dem Alten Testament ein. Menschen, die ihren Träumen gefolgt sind. In den Träumen spricht Gott – das ist altes Wissen aller Religionen. Im Abendland fordert man junge Leute zwar auch auf: „folge deinen Träumen“, aber das sagen halbherzig Menschen, die ihre Träume selbst längst verloren haben …. Der hier hat sich ganz konkret auf den Weg gemacht.
Zu Fuß: Vom Iran ist er gekommen.
„He is happy for praying and he like ist, to stay here“ übersetzt uns Tadsh.
Shah Husseini zeigt uns seine Schlangen und Skorpione, die er in Gläsern hält. Er öffnet ein Glas, lässt sich einen Skorpion über die Hand laufen. Nimmt ihn auf die andere Hand, wechselt wieder in die eine. Wie harmlose Tierchen lässt er sie über die Hände klettern. Er will uns sagen: schaut her, sie tun mir nichts, so stark ist der Glaube.
Er erzählt uns, Samtshi sei vor 3000 Jahren gestorben. Und doch habe er immer wieder von ihm geträumt. Nun sei er also seinem Traum gefolgt und habe nach einem sehr langen Fußmarsch vom Iran bis hierher nach Balkh „seinen Platz“ im Leben gefunden.
Mit gefällt der Mann. Er ist ein glücklicher Mensch. Man merkt es ihm an. Dieser Mann ruht völlig in sich.
….Was ich so beeindruckend finde, ist, dass hier ein wirklich „frommer“ Mann vor uns steht. Der lebt, was er glaubt. Außer einem Brunnen und einer kleinen Lehmhütte hat er nichts.
Er hat von diesem Ort geträumt, als er noch im Iran lebte. Er hat geträumt, daß er an diesen Ort gehen solle. Und er hat sich auf den Weg gemacht, ist gekommen von weit her – und er ist glücklich.. Ein wenig schmutzig ist er zwar, vielleicht auch etwas sehr schmutzig, aber glücklich und sehr authentisch.
Wir sind nun auf dem riesigen Gelände der alten Balkh-Festung weitergefahren an einen anderen Ort, an dem ein anderer frommer „Wächter“ lebt. Je weiter wir voran kommen, je mehr Gespräche wir führen, um so seltsamer wird unseren afghanischen Begleitern zu Mute. Unsere beiden westlich orientierten Afghanen kommen erheblich ins Rätselraten, wie es denn sein könne, dass die Zahnschmerzen bei einem Menschen weggehen, nur wenn da oben bei dem Iraner ein Nagel in den Holzstamm an der Grabstelle geschlagen werde. Das sei doch alles fauler Zauber. Denen ist das alles nicht recht geheuer, sie haben Zweifel, ob man uns hier nicht einen Bären aufbindet.
Tadsh, Sultans Bruder, sieht das anders.
Er steht sehr aufmerksam und offen an diesen heiligen Stätten und spricht stille Gebete.
Ich sage zu Rupert: „Schau, hier hast du beide möglichen Reaktionen auf erlebte Spritualität. Beide so alt wie die Religion selbst. Die einen sagen: alles Spinnerei. Der andere steht und spricht sein Gebet.“
Wie fahren weiter und treffen einen alten, vielleicht siebzigjährigen Mann, der in einer einfachen Grashütte lebt und eine Grabstätte bewacht.
Mit ihm leben zwei kleine Kinder, ein Junge und ein schlafendes Mädchen, drei oder vier Jahre alt vielleicht, der Junge vielleicht fünf oder sechs. Wir schauen uns die Grabstelle an.
Ich frage den Alten, warum die Kinder nicht in der Schule sind. „Es gibt hier keine Schule“ sagt der Mann. Wir reden noch ein paar Worte, dann bitten unsere Begleiter ihn um ein Gebet. Er spricht ein Gebet für uns und wir verabschieden uns. Mich beeindruckt diese einfache, selbstverständliche Art, mit der dieser Mann für die wildfremden Menschen, die für einen winzigen Moment in seinem Leben auftauchen, ein Gebet spricht.
Wir ziehen weiter an einen anderen Ort auf dem Gelände: auch hier wieder eine Grabstelle. Mir fällt auf, dass auch an diesem zweiten Ort sehr große alte Bäume stehen. Heilige Orte und uralte Bäume – das gehört zusammen. Solche Plätze gibt es überall auf der Welt. Solche Plätze kennt man im Hinduismus, alte Bäume an heiligen Orten kennt man im Judentum, solche Orte kennt das Christentum. Dies hier muss unter den besonderen Orten ein ganz besonderer Ort sein: die Bäume sind besonders alt. ….Rupert und die anderen reden mit dem Wächter. Seit fünfzig (!) Jahren arbeitet er hier am Grab, sagt uns der alte Mann. 65 Jahre sei er alt und seit fünfzig Jahren sei er hier an diesem Platz. Viele Kinder kommen und staunen uns an. Mustafa Tarib heißt er. „Er kennt seinen Geburtstag nicht“ übersetzt uns Sultan. Aber anhand des uralten Ausweises, den der Mann aus seinem Überwurf hervornestelt, können wir errechnen, wie alt er ist.
„Das ist alles, was ihn identifiziert“ sagt Rupert Neudeck mit einem besonderen Ton in der Stimme und plötzlich sind sie wieder da, die Flüchtlingsschicksale, von denen Rupert so viele gesehen hat: man hat sie mit bloßen Händen aus dem Wasser gezogen aufs Deck der CAP ANAMUR, häufig haben sie nur noch einen solchen Wisch, der den Behörden zeigen kann, dass sie wirklich geboren wurden und ein Recht haben zu leben ……“
Diesen uralten „Ausweis“ zeigt uns der Mann, der gar nicht lesen und schreiben kann. „It’s no birthday – it’s no death – so leben hier die Menschen“ übersetzt uns Sultan. „Wer keinen Geburtstag hat – kann auch nicht sterben.“
….Wir sehen die Reste der Schule, die Dshallaludin Rumi besucht haben soll. Wir klettern auf ihr herum, machen Fotos. Wir haben ein wunderbares Motiv, das in einem einzigen Bild das Thema unserer ganzen Reise zusammenzufassen in der Lage ist: wir stehen auf einer Schule, die deutschen „Humanitären„, der junge afghanische Geschäftsmann, der bewaffnete Wächter, die jungen Leute, die früher gekämpft haben gegen die Taliban.
Dieses Foto wird zum Titelbild für jenes kleines Bändchen, in dem ich den Reisebericht aus dem Jahre 2003 niedergelegt habe. Damals schien es überdeutlich: „Der Krieg ist vorbei“. Damals gab es noch keine deutschen Soldaten in Kunduz. Nur ein kleines britisches Team, das wir besucht haben.
Seither aber wächst die Gewalt.
Die Zahl der zivilen Opfer steigt.
In Deutschland fragt ein Minister in diesen Tagen aus durchschaubaren innenpolitischen Gründen, ob der Islam zu Deutschland gehöre….
Ich kann nur sagen: ich wünsche der Diskussion in Deutschland sehr die Weisheit der Sufis, die wir in Balkh getroffen haben. „Alahu akbar – Gott ist größer als unsere Vorstellungen“.
Wenn wir diesen klugen Satz in unseren Herzen trügen, würden manche Debatten einen bescheideneren Ausdruck finden.
Wir könnten lernen, daß wir zusammen gehören.
Religionen sind nur verschiedene Wege zum Gipfel.
Es ist gut, daß auch in Deutschland Menschen muslimischen Glaubens leben.
Sie gehören zu uns und wir gehören zu ihnen.
Denn wir sind allesamt nur Wandernde.
Wir streiten vielleicht über den richtigen Weg zum Ziel.
Und viel zu oft schlagen wir uns dabei gegenseitig die Köpfe ein, statt uns gegenseitig zu stützen.
Es wäre besser, wenn wir uns gegenseitig stützen würden: denn das Ziel der Wanderung ist ein gemeinsames…..
Selbst die Obleute der Fraktionen werden nicht über die KSK und die amerikanische Task Force 373 informiert. In der Bundestagszeitschrift „Das Parlament“ konnte man es lesen.
Die Abgeordneten dürfen sich nicht mal Aufzeichnungen machen, wenn sie „informiert“ werden. Sie werden offensichtlich sogar vom Minister verspottet.
Was hat es auf sich mit der deutschen Sondereinheit KSK und der amerikanischen Sondertruppe Task Force 373?
Wer die Task Force 373 ist, hatte der „Spiegel“ berichtet. Es ist eine Sondereinheit, die eingesetzt wird zum „gezielten Töten“ von „Taliban“. Man muß dazu wissen, daß Soldaten oft darüber klagen, daß sie „Taliban“ gar nicht von normalen „Zivilisten“ unterscheiden können. Es gibt zwar „Abschusslisten“, an denen offensichtlich auch deutsche Stellen beteiligt sind. Aber ein Abgeordneter, der genau herausfinden will, wie denn nun genau die Zusammenarbeit zwischen deutscher KSK und amerikanischer Task Force 373 im militärischen Alltag „funktioniert“, beißt auf Granit.
Das Parlament wird dumm gehalten.
Heute erschien ein Artikel in der „Welt“, wonach sogar der Chef der NATO im Jahr 2009 nicht „über die größte Militäraktion seit dem Vietnamkrieg“ informiert worden ist.
Eine geheime Kommandosache also.
Nun hat das Parlament die Fortsetzung des Afghanistankrieges beschlossen. (Ich verwende das Wort „Krieg“, weil es sogar von der Kanzlerin und dem Verteidigungsminister benutzt wird).
Aber das Parlament weiß ganz offensichtlich, weil nachlesbar, nicht, was da eigentlich wirklich vor sich geht.
Nun „arbeitet“ die amerikanische Task Force 373 nicht irgendwo, sondern im Norden Afghanistans. Also im Zuständigkeitsbereich der Deutschen.
Deshalb ist die Frage dringlich: Wie sieht die Zusammenarbeit von KSK und Task Force 373 im Alltag in Nordafghanistan tatsächlich aus?
Die fragenden Abgeordneten werden hingehalten.
Der Minister verspottet sie sogar.
Ich stelle deshalb hier die Frage: Was weiß Verteidigungsminister zu Guttenberg über eine Zusammenarbeit der deutschen KSK und der amerikanischen Task Force 373?
Es besteht Aufklärungsbedarf.
Denn heute sind schon wieder 3 deutsche Soldaten ums Leben gekommen.
In Nordafghanistan.
Sie wurden von einem afghanischen Soldaten mitten im deutschen Camp erschossen…..
Seit ein paar Tagen beschäftige ich mich mit dem „zivilen Afghanistan“, weil die militärischen Bilder, die unser Denken bestimmen, überhand nehmen und uns verwirren. Über die Lage der Kinder habe ich geschrieben.
Heute soll es um alte Menschen gehen.
Google muß helfen. Ich bekomme also nur „vermittelte Informationen“. Direkte Berichte stehen mir nicht zur Verfügung. Dennoch will ich mich annähern und versuchen herauszufinden, was herauszufinden ist.
Ich finde dies: alte Menschen führen in Entwicklungsländern ein „Schattendasein„, wie es CARITAS International formuliert hat.
Zunächst: es gibt keine Rentenversicherung in Afghanistan. Die soziale „Absicherung im Alter“, die wir kennen, ist dort nicht bekannt. Alte gehören wie Kinder zu den Menschen, die am Krieg und an der Not, an der Kälte und am Hunger am meisten zu leiden haben. Soweit mein „Vorwissen“.
In einem Buch, das die Jahre um 1980 beschreibt finde ich diesen Textauszug, der dramatischer kaum sein kann.
Der erste Zeitungsbericht auf den ich stoße, stammt von 2001 aus einem Flüchtlingscamp. Bei 35 Grad minus seien 110 Menschen, „vor allem Kinder und alte Menschen“ erfroren.
Aus dem Jahre 2006 erfahre ich von einer Hungersnot, die nach einer großen Dürre im ganzen Lande herrschte. Wieder waren alte Menschen besonders betroffen.
Im Jahresbericht der CARITAS vom Juni 2010 erfahre ich: „Noch immer herrscht in der Bevölkerung akute Not. Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen nimmt Afghanistan weltweit den vorletzten Rang ein. Die Lebenserwartung beträgt gerade einmal 44 Jahre, und fast drei Viertel der Bevölkerung – unter den Frauen ist der Anteil noch viel größer – sind Analphabeten. …
Ich schließe daraus: besonders die alten Menschen gehören zu den Analphabeten. Und: es gibt relativ wenige alte Menschen. Denn: kaum einer wird älter als 50.
Und die Hilfe erreicht die Menschen oft nur sehr schwer. Vom Sommer 2010 stammt diese Meldung über Hilfslieferungen nach heftigen Regenfällen und folgendem Hochwasser. Alte Menschen leben oft in abgelegenen Bergdörfern und die Hilfe kommt nur schwer dorthin.
Bei meiner heutigen Recherche bin ich auf etliche neue Kontakte gestoßen, habe mails geschrieben, will noch mehr Informationen zusammentragen.
Ich werde hier im blog davon berichten.
Damit sich das Bild in unseren Köpfen ein wenig verändert.
Afghanistan ist ein uraltes Kulturland mit einer überaus bewegten Geschichte.
Es ist weitaus mehr als „Taliban“ und „Krieg“ und „Mohn“. In diesem schönen Land leben Menschen mit einer jahrtausendealten Überlieferung. Man spricht etwa 49 Sprachen im Land. Verschiedene Völkergruppen siedeln dort in jenem Land, von dem wir nur glauben, wir würden es kennen……
Der Artikel im „Spiegel“ vom 12. Februar 2011 macht mich unruhig.
Da ist von einer „Killertruppe“ die Rede, von der amerikanischen „Task Force 373„, die „außerhalb des ISAF-Mandats“ arbeitet. Ohne Parlamentsbeschluss also.
Im „deutschen Gebiet“ in Nordafghanistan.
Über dieses „Killerkommando“ hat der „Guardian“ sehr unschöne Dinge veröffentlicht: denn diese Truppe tötet offenbar Kinder, Zivilisten und afghanische Polizisten, die „mit den Taliban“ kooperieren.
Die geheimen Dokumente, die der „Guardian“ veröffentlicht hat, und die auch dem „Spiegel“ vorliegen, werfen Fragen auf:
1. Da die Task Force 373 in Nordafghanistan „arbeitet“, also in einem Gebiet, das unter deutschem Kommando steht:
Gibt es eine „Zusammenarbeit“ mit der deutschen KSK?
2. Wenn es eine solche „Zusammenarbeit“ gibt: wie sieht sie genau aus?
3. Weiß das Parlament von diesen Kommandos?
4. Glaubt das Parlament, daß das im Januar beschlossene neue ISAF-Mandat den Einsatz dieser Kommandos abdeckt?
Oder operieren die Kommandos „außerhalb des Mandats“ des Deutschen Bundestages und ohne, daß das Parlament davon weiß?
5. Wußten die Abgeordneten zur Zeit des Mandatsbeschlusses von einer Zusammenarbeit beider Kommandos?
6. Was wussten die Abgeordneten genau? Waren sie umfassend informiert?
7. Wenn sie vom Einsatz der KSK und der Task Force 373 nichts wußten – weshalb haben sie dann einer Mandatsverlängerung dennoch zugestimmt?
Es sind ein paar harmlose Fragen eines Zivilisten.
Aber vielleicht interessieren sie ja auch den einen oder anderen Abgeordneten…..
„Die Geschichte der Beziehungen zwischen Afghanistan und Deutschland muß noch geschrieben werden“ hat kürzlich ein Professor gesagt. Und der muß es wissen. Ist ja schließlich Professor.
Also: Vorsicht ist angesagt bei diesem sensiblen Thema.
Deshalb kann ich gar nicht „die Beziehungen“ darstellen. Ich kann etwas erzählen von meinen Begegnungen mit Menschen in diesem schönen Land.
Und ich kann ein paar links einfügen.
Was ich von einem guten Kenner des Landes weiß: sie nennen uns „Langnasen“.
Und im Grunde mögen sie die Deutschen.
Und die Deutschen mögen – eigentlich – die Leute vom Hindukusch.
Als König Amanullah am 22. Februar 1928 am Lehrter Bahnhof in Berlin eintraf, gaben ihm die Deutschen einen sensationellen Empfang. Die „Welt“ hat daran erinnert.
Der Hintergrund war „große Politik“: die Afghanen brauchten die Deutschen – gegen die Briten.
Dr. A. Samad Hamed hat es hier näher beschrieben.
Im Dezember 1923 wurde die erste deutsche Gesandtschaft in Kabul eröffnet.
Seit den dreißiger Jahren bis zum kommunistischen Umsturz gab es keine Regierung, in der nicht wenigstens ein Minister entweder Absolvent der deutschen „Nedjat-Oberrealschule“ gewesen war oder in Deutschland studiert hatte. Es fing also mit den Schulen an. Deshalb mögen es die Afghanen, wenn gerade die Deutschen jetzt in ihrem Lande wieder Schulen bauen…. . Die Deutschen waren seither „Modernisierungspartner“ für Afghanistan. So sagt es Dr. Samad Hamed.
Seit 1938 gab es regelmäßigen Flugverkehr zwischen Berlin und Kabul. Man flog „Lufthansa“….
1952 wurde ein afghanisches Kulturamt in München eröffnet. Zwischenzeitlich waren etliche afghanische „Staatsstipendiaten“ in Deutschland zur Ausbildung und etliche deutsche Ingenieure und Techniker in Afghanistan als „Modernisierungspartner“ eingetroffen.
1958 gab es ein neues Abkommen zwischen beiden Ländern, das die Beziehungen regelte.
Als die Russen am 29. Dezember 1979 in Afghanistan einmarschierten, war die lange Zeit guter Beziehungen zu Deutschland zunächst einmal beendet. Die letzten deutschen Berater verließen Afghanistan 1980.
Während der russischen Besatzung gab es etliche öffentliche Veranstaltungen im Deutschen Bundestag, die die Unabhängigkeit Afghanistans und den Abzug der Russen forderten.
Viele Tausend afhganische Flüchtlinge fanden eine Zukunft in Deutschland (aktuell ca. 90.000).
Im Dezember 2001 eröffnete wieder eine deutsche Botschaft in Kabul ihr Büro, zunächst als „Deutsches Verbindungsbüro“.
Deutschland hat sich in all den Jahren sehr um gute Beziehungen bemüht, wie dieser Text mit Textausschnitten des Auswärtigen Amtes zeigt:
Auch aktuell – während des Krieges – sind viele zivile Organisationen in Afghanistan tätig. Die Botschaft in Kabul hat davon die Übersicht.
Allerdings – seit 2001 ist der „Bündnisfall“ gegeben und Deutschland ist nun auch mit Soldaten im Lande. Anfangs überwog der „eher zivile“ Aspekt: Sanitätssoldaten, Infrastrukturentwicklung etc. Mittlerweile jedoch ist sogar dieKSK, die „Sondertruppe“ der Bundeswehr auch an „Offensivhandlungen“ beteiligt.
Und das spricht sich im Lande herum.
Wie Entwicklungshelfer berichten, werden sie von Menschen angesprochen, man könne sie „nicht mehr unterscheiden“, sie mögen doch „andere Fahrzeuge“ benutzen (die Welthungerhilfe hat z.B. davon berichtet). Und die Sicherheit nicht nur der Entwicklungshelfer wird nicht besser, sie wird schlechter. Seit es sogar Angriffe auf Entwicklungshelfer gibt, ist deutlich, wie angespannt die Situation vor Ort ist.
Die Stimmung beginnt nicht erst seit heute, sich zu drehen.
Deutsche Soldaten werden zunehmend als „Teil des Westens“ wahrgenommen. Und die Stimmung in der Bevölkerung dreht sich schon seit längerem – gegen den Westen.
Nicht zufällig hat General Petraeus in seinem Brief vom Januar 2011 an die Soldaten der ISAF darauf hingewiesen, man müsse der Bevölkerung „klarmachen, daß es ihr unter der jetzigen Regierung besser gehe als unter den Taliban.“ – Ich hatte diesen Brief im blog ausführlich kommentiert. –
Die Deutschen und die Afghanen haben – eigentlich – sehr gute Beziehungen.
Aber diese guten Beziehungen sind im Moment „angeschlagen“.
Und je stärker auch Offensivkräfte wie die KSK in der nun kommenden Märzoffensive der Allianz beteiligt sein werden, je mehr Zivilisten Opfer dieses Krieges werden, um so „angeschlagener“ werden auch die deutsch-afghanischen Beziehungen sein.
Es ist vielleicht gerade jetzt hilfreich, jetzt, kurz vor der Märzoffensive, an der 300.000 Soldaten der Allianz beteiligt sein werden, darunter auch deutsche Offensivkräfte – sich an die Geschichte der Beziehungen zwischen Deutschland und Afghanistan zu erinnern.
Am besten waren diese Beziehungen, wenn deutsche Techniker, Landwirte und Verwaltungsfachleute im Lande waren, wenn Schulen gebaut wurden und wenn afghanische Gaststudenten in Deutschland eine gute Ausbildung bekamen.
Ein kleiner Artikel über den ersten Stand Afghanistans auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin brachte mich auf die Idee, über Wirtschaftsförderung zu schreiben.
Es sind die Bilder im Kopf, die uns verwirren: Bilder von Bomben, von Krieg, von Entwicklunghilfe a la Schulbau (der wichtig ist!). Ziviler Aufbau bedeutet jedoch eigentlich: Handeln auf gleicher Augenhöhe.
Wer den Handel mit Afghanistan fördert, fördert das Land.
„Rosen statt Heroin“ oder „Der Krieg der Blumen“ wie in diesem wunderbar erzählten Beitrag vom „Tagesspiegel“ aus dem Jahr 2008 zu lesen steht. Rosen gegen Mohn. In Ost-Afghanistan. Mitten im Taliban-Land.
Ein Liter Rosenöl ist sehr wertvoll: etwa 6.000 Dollar, vielleicht sogar mehr.
Hier der Film dazu
Nun also gibt es eine deutsch-afghanische Firma, die auch Rosenöl verkauft. Ein ehemaliger Mitarbeiter der GTZ und seine Frau haben die Idee aufgegriffen.
Ich bin mit dem Gedanken infiziert und mache mich weiter auf die Suche. Und finde eine weitere Firma, die fair gehandelte Ledertaschen aus Afghanistan vertreibt.
Wirtschaftsförderung ist ein mühsames Geschäft. Denn die eigentlich gehandelte Ware ist Vertrauen. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich war gemeinsam mit „German Trade&Invest“ viel im Ausland unterwegs, um ausländische Investoren für Deutschland zu gewinnen. Ich hatte als Repräsentant der deutschen Regierung die Rolle des „Türöffners“ und „key note speakers“. Zuletzt war ich in Tokio, Hongkong und Seoul, in jenen gewaltigen Mega-Städten Asiens.
Etwa sieben Jahre braucht man als Unternehmer, bevor man wirklich in einem ausländischen Markt „angekommen“ ist. Deshalb wundert es mich nicht, daß das Rosenprojekt mit ersten Erkundungen schon vor 13 Jahren begonnen hat. Und nun erste Früchte trägt.
Das „Rosenprojekt“ der Welthungerhilfe ist ganz sicher ein „Vorzeigeprojekt“. Und, daß es nun sogar auf der weltgrößten Ernährungsgütermesse, der Grünen Woche, angekommen ist, zeigt eben den „Vorzeigecharakter“. Es ist ein sehr sehr langer Weg bis dorthin. Recherche vor Ort. Dann einen „Projektleiter“ finden, nicht selten von einer non-governmental-Organisation (NGO), dann Partner im Land finden. Die Produktion aufbauen. Den Vertrieb aufbauen, Kunden gewinnen. Messen besuchen. Dafür braucht man Partner.
Deshalb ist nach Strukturen zu fragen.
Wer fördert den Handel mit Afghanistan?
Ich recherchiere weiter.
Und finde: den Peace Dividend Trust, der auch in Afghanistan daran arbeitet, Produzenten, Händler und Kunden zusammenzubringen. Selbst eine nicht-staatliche Organisation mit Unterstützung der UNO.
Etwa 6.000 afghanische Firmen sind dort registriert und können über die Website ihre Kontakte beginnen.
Die afghanische Exportpromotionsagentur hilft, so gut sie kann und vermittelt Kontakte zum Exportministerium und zu Firmen. Man sieht an der Website, daß die Afghanen sich um die großen Messen in Schanghai (Weltausstellung 2010), Berlin (Grüne Woche 2011) und Moskau kümmern. Was richtig ist.
Interessant ist das „deutsch-afghanische Netzwerk“ an der deutschen Botschaft in Kabul. Es ist neu (Herbst 2010) und wird von einem erfahrenen GTZ-Mitarbeiter betreut.
Die Außenhandelskammern Deutschlands sind ein überaus schlagkräftiges Netzwerk, jedoch leider noch nicht in Afghanistan mit einem eigenen Büro vertreten. Aber die AHK-Büros in Asien verfügen sicher über wertvolle Kontakte auch nach Afghanistan.
Wie sind die Strukturen in Deutschland?
BMZ, GTZ, Auswärtiges Amt. Gut. Und wichtig.
Dann: einzelne Geschäfte, die faire trade Produkte handeln, wie wir oben gesehen haben.
Wer edle afghanische Teppiche mag, und gleichzeitig darauf achtet, daß sie nicht in Kinderarbeit hergestellt werden, ist hier richtig:
Ganz sicher hilft auch die deutsch-afghanische Initiative weiter, ein Netzwerk zwischen Deutschen und Afghanen, die gemeinsam am zivilen Aufbau des Landes arbeiten.
Eine Rose hat mich drauf gebracht.
Auf das wichtige Thema Wirtschaftsförderung.
Ich staune immer wieder, was in den Dingen verborgen ist ……
Seit das Parlament die Verlängerung des Krieges beschlossen hat, versuche ich mit Freunden gemeinsam, das vielbeschworene zivile Element des Aufbaus zu stärken.
Nur zuschauen geht ja nicht.
Deshalb versuche ich seit einigen Tagen, zivile Nachrichten über Afghanistan zu sammeln, zu verdichten und zu schicken.
Denn: schon eine erste Recherche zeigt: die „offiziellen“ Nachrichten und vor allem die Nachrichten über Militär, Soldaten etc. überwiegen.
Ich schätze nach mehreren Tagen Recherche das Verhältnis zwischen „militärischen“ Nachrichten und solchen von Entwicklungshelfern, NGOs (nichtstaatlichen Organisationen), humanitären Helfern etc. auf 95 zu 5%.
Wir sehen: unser Bild von Afghanistan wird vom „militärischen“ dominiert.
Es fehlen die Nachrichten über die konkrete zivile Aufbauarbeit.
Ich versuche, mit Hilfe der Netze etwas dagegen zu tun.
Eines der wenigen Beispiele, das aus der konkreten Sicht von im Lande tätigen Entwicklungshelfern berichtet, ist die hier eingefügte Sendung vom Bayrischen Rundfunk. (28.1.2011)
Das neue Mandat. Was brauchen Entwicklunghelfer?
Dieser podcastvon BR 2 zeigt, daß die Arbeit der Hilfsorganisationen schwieriger wird. Entwicklungshelfer sagen, es sei für ihre Sache besser, sich von den Militärs fern zu halten.
„Wenn ich nach Deutschland komme und mir die Medien anschaue, kann man den Eindruck bekommen, daß es Fortschritte gäbe. Das ist ein Bild, das die Regierung so wünscht. Die Wahrheit ist aber oft eine andere“ sagt der deutsch-afghanische Entwicklungshelfer, der in Kabul arbeitet.
Ich versuche derzeit mit Hilfe eines Internetfachmanns die „zivilen“ Nachrichten im Kurznachrichtendienst twitter zu stärken. Diese Informationen sammle ich in der zweimal am Tag aktualisierten Internet-Zeitung (die im Grunde eine Suchmaschine ist) „Afghanistan-Nachrichten deutsch„, die ich über facebook und twitter „teile“.
Wer sich daran beteiligen möchte, hilft, etwas mehr „zivile“ Berichte aus dem Lande zu verbreiten, das nun schon über 30 Jahre Krieg erlebt.
Es ist ein kleiner, aber vielleicht wirksamer Beitrag zu etwas mehr Zivilität und Frieden.
Ein „Kieselstein“ eben, der vielleicht eine kleine Welle auslöst…..
Damit auch facebook nicht zu kurz kommt, habe ich dort eben eine Seite eingerichtet, die solche zivilen Nachrichten sammelt und verbreitet. Hier ist Platz für Berichte von Entwicklungshelfern, privaten Organisationen, Journalisten, die lange im Lande leben und eben für Berichte, die in den „normalen“ Medien viel zu kurz kommen.
Der link dazu hier: