Medien im Krieg – zivile Berichterstattung stärken!


Seit das Parlament die Verlängerung des Krieges beschlossen hat, versuche ich mit Freunden gemeinsam, das vielbeschworene zivile Element des Aufbaus zu stärken.
Nur zuschauen geht ja nicht.
Deshalb versuche ich seit einigen Tagen, zivile Nachrichten über Afghanistan zu sammeln, zu verdichten und zu schicken.
Denn: schon eine erste Recherche zeigt: die „offiziellen“ Nachrichten und vor allem die Nachrichten über Militär, Soldaten etc. überwiegen.
Ich schätze nach mehreren Tagen Recherche das Verhältnis zwischen „militärischen“ Nachrichten und solchen von Entwicklungshelfern, NGOs (nichtstaatlichen Organisationen), humanitären Helfern etc. auf 95 zu 5%.
Wir sehen: unser Bild von Afghanistan wird vom „militärischen“ dominiert.
Es fehlen die Nachrichten über die konkrete zivile Aufbauarbeit.
Ich versuche, mit Hilfe der Netze etwas dagegen zu tun.
Eines der wenigen Beispiele, das aus der konkreten Sicht von im Lande tätigen Entwicklungshelfern berichtet, ist die hier eingefügte Sendung vom Bayrischen Rundfunk. (28.1.2011)

Das neue Mandat. Was brauchen Entwicklunghelfer?
Dieser podcast von BR 2 zeigt, daß die Arbeit der Hilfsorganisationen schwieriger wird. Entwicklungshelfer sagen, es sei für ihre Sache besser, sich von den Militärs fern zu halten.
Wenn ich nach Deutschland komme und mir die Medien anschaue, kann man den Eindruck bekommen, daß es Fortschritte gäbe. Das ist ein Bild, das die Regierung so wünscht. Die Wahrheit ist aber oft eine andere“ sagt der deutsch-afghanische Entwicklungshelfer, der in Kabul arbeitet.

Ich versuche derzeit mit Hilfe eines Internetfachmanns die „zivilen“ Nachrichten im Kurznachrichtendienst twitter zu stärken. Diese Informationen sammle ich in der zweimal am Tag aktualisierten Internet-Zeitung (die im Grunde eine Suchmaschine ist) „Afghanistan-Nachrichten deutsch„, die ich über facebook und twitter „teile“.
Wer sich daran beteiligen möchte, hilft, etwas mehr „zivile“ Berichte aus dem Lande zu verbreiten, das nun schon über 30 Jahre Krieg erlebt.

Es ist ein kleiner, aber vielleicht wirksamer Beitrag zu etwas mehr Zivilität und Frieden.
Ein „Kieselstein“ eben, der vielleicht eine kleine Welle auslöst…..

Damit auch facebook nicht zu kurz kommt, habe ich dort eben eine Seite eingerichtet, die solche zivilen Nachrichten sammelt und verbreitet. Hier ist Platz für Berichte von Entwicklungshelfern, privaten Organisationen, Journalisten, die lange im Lande leben und eben für Berichte, die in den „normalen“ Medien viel zu kurz kommen.
Der link dazu hier:

2 Gedanken zu “Medien im Krieg – zivile Berichterstattung stärken!

  1. Ist doch auch kein Wunder, du kommst nur an Informationen wenn du „embedded“ bist. Private Berichterstattung von Afghanistan aus wäre gefährlich aber dringend notwendig 😦

    Alles weichgespült von den PR Abteilungen der NATO PArtner…

    1. ja, auf den ersten Blick erscheint es in der Tat so. Aber es gibt sie, diese „privaten“ Nachrichten. Sehr verstreut, schwer zu finden, aber vorhanden. Und es zeigt sich ein oft völlig andres Bild, als das von den „alten“ Massenmedien überwiegend verbreitete. Deshalb: wer an diesem zivilen Projekt mittun möchte: wenn man solche Berichte, Sendungen, Zeitungsartikel etc. bei seinen Recherchen „findet“ einfach mit dem Hashtag #Afghacivil versehen und twittern, dann findet es die Suchmaschine, die ich bei paper.li eingerichtet habe

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